Dienstag, 3. November 2020

Trier im Herbst

Während den kurzen Herbstferien waren wir von Freitag bis Sonntag in unserer alten Heimat an Ruwer und Mosel. Wir haben, nachdem wir vorher zwei Wochen vorsorglich in Quarantäne waren, unsere Groß-/Eltern besucht und einen Schwung geerbter Kleinmöbel, die noch dort gelagert waren, abgeholt.

Am Samstag fahren wir nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. In Trier ist der Liebste geboren, hat er das Gymnasium besucht und ich habe dort meine Ausbildung gemacht. Mit dem kleinen Bruder, der sich in der Schule gerade im Rahmen der Geschichtseppoche mit den Römern beschäftigt hatte, wollen wir ein paar der Römischen Bauten besichtigen.

Wir beginnen unseren Stadtrundgang auf den Spuren der Römer, wie es sich gehört, mit der Porta Nigra (Schwarzes Tor), dem Wahrzeichen von Trier. Ein bisschen mulmig ist uns wegen der hohen Infektionszahlen schon. Wir sind recht früh in der Stadt und so ist es noch schön ruhig und wir können fast ganz alleine über lange Wendeltreppen aufsteigen und die drei sehr hohen Stockwerke der Porta  besichtigen und die Aussicht über die Stadt geniesen.

Dieses Jahr ist das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen genau 1850 Jahre alt. Das massive Tor besteht aus riesigen Sandsteinquardern, die bis zu sechs Tonnen wiegen und wurde nie endgültig fertiggestellt. Zu Anfang war es jedoch symmetrisch. Ab dem 12. Jahrhundert wurde das antike Stadttors in eine imposante Doppelkirche umgebaut. Zurückgebaut unter Napoleon erinnert heute vor allem noch die Apsis im Osten an ihr Aussehen im Mittelalter. 

Als wir dann der Simeonstraße folgen, ist die Fußgängerzone immer noch nicht überfüllt. Ein Stadtbummel steht heute sowieso nicht an, aber als ich einen Dänischen Laden entdecke, muss ich da kurz rein. Ein Einkaufskorb ist noch da (es dürfen nur soviele Kinden in den Laden, wie Körbe da sind) und den schnappe ich mir. Søstrene Grene kannte ich noch nicht, es gibt auch einen Onlineshop. Was ich sehe, aktuell hauptsächlich Weihnachtliches, gefällt mir. Ich kaufe Tee, eine schöne Gebäckdose und Ausstechförmchen. 

 

Der Liebste zeigt derweil dem kleinen Bruder sein ehemaliges Gymnasium und wir treffen uns dann am Dom St.Petrus. Er vereint alle europäischen Baustile seit der Antike auf engstem Raum. Der Dom steht über den Resten eines repräsentativen römischen Wohnhauses. Wir drehen eine Runde durch den Dom und schauen uns ein bisschen um.

Dann geht wir weiter zur Konstantin-Basilika. Die Evangelische Kirche zum Erlöser war ursprünglich eine römische Palastaula. Kaiser Konstantin der Große ließ um 310 die Aula Palatina errichten, die als Audienzhalle diente. Das heutige Aussehen des Bauwerks ist weitgehend das Ergebnis des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.

Direkt daneben steht das Kurfürstliche Palais. Es war im 17. Jahrhundert Residenz der Fürstbischhöfe  von Trier. Der Renaissance- und Rokokobau war teilweise auf der Grundfläche der Konstantin-Basilika gebaut worden.

Durch den Palastgarten spazieren wir weiter Richtung Kaiserthermen am östlichen Rand der Trierer Altstadt. Die großflächigen spätantiken römischen Badeanlagen wurden nie wie geplant fertiggestellt. Mit ihren teilweise noch 19 Meter hohen erhaltenen Mauern gehören sie zu den größten römischen Thermen nördlich der Alpen. Leider sind sie zur Zeit eingerüstet und wir schauen sie uns nur von außerhalb an.

Unser letztes Ziel ist das Amphitheater. Es liegt am Hang des Petrisberges und war früher Teil der Stadtmauer. Es wurde im zweiten Jahrhundert fertig gestellt und bot 20.000 Besuchern Platz. Es hat zwei Ausgänge. Unter der Arena lag eine Art Keller, der heute noch erhalten ist und besichtigt werden kann. Über einen versteckten Aufzug in der Mitte der Arena konnten die Akteure schnell hineingebracht werden. 
 

 
Ich freue mich sehr über das Interesse und hoffe, du kannst etwas für dich mitnehmen. Wer mag, darf mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder etwas in mein virtuelles Spendenkästle werfen. Vielen herzlichen Dank für die Anerkennung!
 

 

2 Kommentare:

  1. Schöne Aufnahmen von Trier und Umgebung.....vielen Dank Gina.
    Die Eifel ist die Heimat meines Mannes - ich zeigte ihm die Aufnahmen....lang lang ist es her....
    Liebe Grüße aus dem sonnigen *Dorf*
    bleibe gesund *rena*

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    1. Vielen Dank, liebe Rena! Alles Gute und liebe Grüße aus einem anderen D-dorf :-)

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