Samstag, 29. Februar 2020

Mein 12tel Blick im Februar

Tadaaa, hier ist mein Februar-Blick. Nachdem im Januar der Nebel die Aussicht verhüllte, zeigt sich nun, was euch hier in den nächsten Monaten erwartet. Das Motiv ist sicherlich bekannt, die Blick geht auf den See mit der Insel Mainau. Rechts im Bild sieht man die Brücke zum Festland und im Hintergrund den Fähranleger von Konstanz-Staad, an dem die Autofähren nach Meersburg ablegen.

Ich stehe hier oben mit dem Rücken zur Litzelstetter Grundschule, wo ich immer donnerstags meine Naturkurs-Kinder treffe. Jedesmal bin ich von der Aussicht begeistert. Wenn ihr das Foto vergrößert, seht ihr, dass sich die Weiden schon gelb färben.

18.02.20 17Uhr




 Alle Februar-Blicke sind bei Eva/Verfuchstundzugenäht versammelt!
 

Freitag, 28. Februar 2020

Ferienschnipsel

Seit letztem Donnerstag haben wir hier Ferien. Diese langen Faschingsferien (eigentlich müssten sie ja Winterferien heißen) sind eine Besonderheit der Konstanzer Schulen, dafür werden alle Beweglichen Ferientage zusammengelegt. Viele Familien fahren dann in den Skiurlaub. Wir nicht, aber wir haben die freie Zeit bisher trotzdem genossen. Das Wetter konnte nicht wechselhafter sein, die Temperaturen schwankten in dieser Woche zwischen 16C und 0C!

Wir haben:
Zu Fasching lustige Amerikaner-Gesichter gebacken,
im Garten ein Frühlingfeuer entzündet und Glutbrennen gemacht,
die erste Radtour des Jahres unternommen,
frisches Grün auf den Feldern bewundert,
am Bach die allerersten Buschwindröschen und Schlüsselblumen entdeckt,
im Wald erste zarte Bärlauchblätter gepflückt,
mit einem Freund ein Versteck im Gebüsch gebaut (der kleine Bruder),
zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Terrasse Kaffee getrunken, 
den Garten frühlingsfein gemacht und den Bikeport aufgeräumt,
im Keller etwas Ordnung gemacht und aussortiert,
Osterurlaub geplant,
uns auf dem Sofa von unserer Erkältung erholt (der kleine Bruder und ich),
gelesen und Filme geschaut,
viel Salbei-Zitronenmelisse-Tee getrunken (ich),
mit Erschrecken die Ausbreitung des Corona-Virus verfolgt,
die Schneeflocken des "Last Minute-Winters" vor dem Fenster beobachtet.






























































Sonntag, 23. Februar 2020

Fasnetsküchle



In meiner Kindheit bei Trier gab es in der Fastnachtszeit Mäuschen, die meine Mama selbst backte. Hier in Südwestdeutschland heißt das in Fett gebackene Gebäck Fasnachtsküchle oder Fasnetsküchle und hat traditionell eine Rautenform.


Und so habe ich die Fasnetsküchle gemacht:

Zutaten für den Teig:
500 g Mehl
40 g frische Hefe (oder entsprechende Menge Trockenhefe)
75 g Zucker
¼ Liter Milch
½ TL Salz
2 Eier
80 g Butter

Zum Ausbacken:
250g Kokosfett

Zum Bestäuben:
Puderzucker oder Zimtzucker

Aus den Zutaten für den Teig einen Hefeteig herstellen. Dazu das Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte des Mehls eine Vertiefung machen, etwas warme Milch und einen Löffel Zucker hineingeben und die Hefe hineinbröseln und leicht mit Mehl bestäuben. Sobald sich Blasen bilden, restliche Zutaten dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Die Schüssel mit einem Tuch bedecken und warm stellen.

Nach ca. einer halben Stunde, wenn der Teig gut gegangen ist, etwa fingerdick ausrollen, mit dem Backrädchen oder einem Messer Rauten ausschneiden und diese dann in leicht köchelndem Fett backen, bis sie zartbraun sind. Herausheben und gut abtropfen lassen.

Die Küchle nach Belieben mit Puderzucker oder Zimtzucker bestreuen und noch warm genießen. 

Ho Narro oder Narri Narro!



Freitag, 21. Februar 2020

Schmotziger Dunschtig


 
In der Nacht zum Donnerstag lege ich eine Nachtschicht ein. Ich war die Tage davor nicht wirklich zum Arbeiten am Faschingskostüm des Kleinen Bruders gekommen und so zogen sich tüfteln, testen, anprobieren, kleben und nähen bis in die Nacht hinein. Der Regen lässt erst nachmittags nach und deshalb können wir den ausgesägten Dreizack, Krone und Gürtelschnalle dann erst besprühen.

Um 1 bin ich erst im Bett und um 10 vor 5 werden wir schon wieder geweckt durch Musik aus dem Lautsprecher. Ich erkenne "Weck mich nicht auf" (YouTube Link) von Vincent Weiss. Der hiesige Narrenverein fährt zum traditionellen Wecken durch den Ort. Der Kleine Bruder wird auch wach. Und kaum sind wir wieder eingenickt, kommt das Gefährt wieder vorbei... Der Liebste bringt den als Poseidon verkleideten und ziemlich aufgeregten Kleinen Bruder zur Schule.

Als der Liebste wiederkommt, frühstücken wir beide gemütlich. Ich lege mich nochmal zwei Stunden hin, dann fahre ich den Kleinen Bruder und drei Klassenkameraden abholen. Der kleine Bruder wankt, Krone und Schwert in der Hand, zum Auto, denn er hat Fieber bekommen. Schade, müssen wir das Fotoshooting also verschieben. Unterwegs zurück begegnet uns vor dem Nachbarort ein Traktor mit Narrenbaum.



  
Der kleine Bruder schläft dann auf dem Sofa ein. Nachmittags ist er wach und liest und erlaubt dem Liebsten und mir einen kurzen Ausflug zur Blumeninsel. Wir sind ja telefonisch erreichbar. Am Schmotzigen ist dort freier Eintritt, weil die meisten Restaurants und Cafés geschlossen haben. Das nutzen wir, denn der Liebste hat keine Jahreskarte. Wir genießen das Frühlingswetter mit Sonnenschein und Bergsicht und schauen uns die Blütenteppiche an. In der Luft liegt ein süßlicher Honigduft und das Surren und Summen von vielen Insekten. 






An der Frühlingsallee blühen jetzt die Krokusse. Wir entdecken einen Baumkletterer in der Krone eines alten Baumes und beobachten ihn beim Absägen von Ästen und der abgebrochenen Spitze.







Auch oben bei der Schlosskirche liegen absägte Äste einer Weide. Da das Schlosscafé geöffnet hat, genehmigen wir uns dort Kaffee und Torte. Vorher fragen wir den kleinen Bruder, wie es ihm geht. Auf dem Rückweg schauen wir noch im Ufergarten an einer geschützten Stelle nach den Osterglocken. Die ersten bühen bereits, puh, das ist extrem früh. Auch der Bärlauch ist hier schon raus. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber wir müssen zurück zum Kind.































In der Nacht muss der kleine Bruder sich übergeben, aber heute geht es ihm schon wieder recht gut. Das Fieber ist weg und er hat Appetit, das lässt hoffen. Denn heute beginnen auch unsere Ferien.

Donnerstag, 20. Februar 2020

Kein Winter


In diesem Jahr ist alles anders, der Winter blieb bisher aus. Die Erstklässler fragen mich nun seit Weihnachten, wann denn der Winter kommt.

Wo ist der Winter eigentlich geblieben? Bis auf den Kalender weist sonst nichts auf die Jahreszeit hin. Kaum Schnee und kaum Frost, das Wetter in Europa ist seit Wochen zu warm. Längere Frostperioden blieben bisher aus und es hat nicht genug geregnet. Auch wenn nach Starkregenfällen die überschwemmten Wiesen und der Wasserstand des Sees hier gerade anderes vermuten lassen. Die Auswirkungen des Jahres ohne Winter können beträchtlich sein.

Diese Woche habe ich am Stadtrand mit den Kindern bereits den ersten Bärlauch gekostet. Ja ist denn das zu fassen?





























Dienstag, 18. Februar 2020

Februar-Wochenende


   
Am Freitag bekomme ich vormittags von Revierförster Michael Flöß Bescheid, dass er die geplante Waldführung am Samstag wie geplant durchführen kann. Nach Sturm Sabine war das erst unklar und mir war bange, weil ich keine Draußen-Alternative wusste. Ich fahre dann noch zum Wald und schaue nach, ob an der Grillhütte alles aufgeräumt ist und keine Glasflaschen o.ä. herumliegen. Beim Vorbeifahren entdecke ich zum ersten Mal in diesem Jahr Herrn Storch auf den Feuchtwiesen und muss anhalten, um ein Foto zu machen. Frau Storch kann ich aus der Ferne auf dem Horst am Campingplatz sehen. Das Paar ist zurück, wo immer es auch überwintert hat. (Im letzten Jahr kam Herr Storch etwa um die gleiche Zeit zurück.) Als der kleine Bruder von der Schule kommt, beginne ich Waffeln zu backen, derweil warten wir auf das Maikind. Der kleine Bruder möchte sie am Bus abholen. Sie hat an ihrer Schule in Freiburg schon Ferien und kommt uns für ein paar Tage besuchen. Das freut uns sehr!



   
Am Morgen des Waldtages mit der Kindergruppe des BUND bringt mich der Liebste, der das Auto später für Einkäufe braucht, zum Eulenbach-Waldparkplatz oberhalb von Wallhausen. Es ist gar nicht so kalt, trotzdem bin ich froh, mehrere Kleidungsschichten übereinander und meine warmen wasserfesten Schuhe zu tragen. Ich begrüße die anderen Betreuer und Weiterbildungsteilnehmer, dann werden auch bald die Kinder gebracht. Nach einer Begrüßungsrunde kommt der Förster dazu und stellt sich vor. Dann beginnt die Waldführung. Unterwegs bleibt der Förster immer mal wieder stehen und zeigt und erklärt uns einiges. Die Kinder stellen viele viele Fragen. Wir sehen umgestürzte Bäume, wo durch den Sturm wieder Platz und Licht für neue junge Bäume entstanden ist.

Ein paar Fakten dazu: Ein Sturm kann hilfreich sein, um anderen Arten wieder eine Chance zu geben, sonst hätten wir einen reinen Buchenwald. Kahle Laubbäume fallen nicht so leicht um wie Nadelbäume. Deren begrünte Fläche kann wie ein Segel wirken. In einer Sekunde wächst im Landkreis Konstanz die Menge von einem Würfel mit einer Kantenlänge von 22 cm. Nur der Zuwachs wird im Wald genutzt (derzeit etwa 80 %, des Zuwachses), das ist Nachhaltige Forstwirtschaft.  

Wir bekommen dann noch einen Dachsbau, der in der Fachsprache Dachsburg heißt, gezeigt. Frische Löcher sind komplett freigelegt, ältere bewachsen. Der Dachs hat lange Krallen,  er ist nachtaktiv und kommt rückwärts aus dem Loch und buddelt. Die Gänge können bis zu 7m in die Tiefe gehen. Das Ausdehnungsgebiet der Gangsystems ist sehr groß. In der Mitte der Dachsburg ist der Kessel mit Gras gepolstert, auf dem die Dachse schlafen. 

Zurück am Grillplatz bekommen die Kinder noch verschiedene Tierfelle gezeigt. Das Feuer brennt schon, ein warmer Tee erwartet uns und wir können grillen und Stockbrote backen. Dann können die Kinder verschiedene Angebote (Spielen, Basteln und Haselnussfondue) wahrnehmen und auch frei im Wald und am Bach spielen. Als alle Kinder wieder abgeholt wurden, treffen wir Betreuer uns dann noch im Café zu einer gemütlichen Nachbesprechnung. Erst gegen halb 6 bin ich wieder zuhause. Am Abend hören wir zum ersten Mal den Gesang einer Amsel im Garten :-)
  


Unterscheidung von Fichten- und Tannenzapfen

Junger Wald

... mit blühender Haselnuss

... und jungem Ahorn, der in einem Jahr einen Wachstum zwischen 2 Quirlen hat

Farn im Februar, das ist echt gruselig


Fichte, bei der die unteren Äste wegen Lichtmangel abgestorben sind



Dachsbaueingang
Fell vom Fuchs

Grillen und Stockbrote

Haselnussfondue

Nussfackel


 
Am Sonntag spielen die Kids u.a. das Konstanz Monopoly (Affiliate Link). Der Liebste werkelt dann im Keller mit dem kleinen Bruder an einem Schwert für Fasching und ich plane und schneide Stoff zu für das Kostüm. Abends fahren wir zusammen an den Allensbacher Bahnhof und holen die Große ab, die aus Leer (Ostfriesland) zurückkommt. Ich werfe noch rasch einen Blick auf den abendlichen Gnadensee mit der Insel Reichenau.




 
Das beim Essen alle Kinder am Tisch sitzen, ist selten geworden. Es gibt so viel zu erzählen, dass ich prompt vergesse, ein Foto zu machen. Montag und Dienstag kosten wir die freien Momente aus, wo alle da sind. Montag Abend gehen wir zusammen in der Stadt essen, bevor der Liebste und ich zur Chorprobe flitzen. Und heute, am Dienstag, genehmigen wir uns Kuchen und Torte, bevor das Maikind zu ihrer Mitfahrgelegenheit nach Freiburg, ich in meinen Kurs und der Liebste zu einem Termin muss. Morgen reist leider auch schon wieder die Große ab. Sie hat die nächsten Wochen beruflich in Köln zu tun.