Samstag, 30. Mai 2020

Mein 12tel Blick im Mai


Komm lieber Mai und mache... Büsche und Bäume am Ufer und auch auf der Insel tragen nun kräftiges Grün. Die Wiese ist deutlich gewachsen und blüht. Noch sind keine Boote unterwegs, denn die Sporthäfen sind noch geschlossen. Die Brücke zu Mainau ist menschenleer, obwohl die Insel seit ein paar Tagen wieder für Besucher (mit Voranmeldung) geöffnet ist. Die Riedflächen am Rande der Insel sind immer noch gelb. Die Sicht ist nicht klar, aber man kann nun hinten rechts das Schweizer Ufer erkennen.

12.05.20 15:45Uhr



























Und zu meinen Füßen summt es. Beim Schauen, was da so alles blüht, wäre ich in Sandalen beinahe in einen Ameisennest getreten.

































Alle Mai-Blicke findet ihr bei Eva (Verfuchstundzugenäht)!

Freitag, 29. Mai 2020

9.Zuhause-Woche


Hier ein kleiner Rückblick auf unsere neunte Woche mit Homeschooling und Homeoffice.

🐞 Am Montag ging es mir nicht gut, ich habe starke Kopfschmerzen. Ich hatte mich wohl auf der Rückfahrt vom Rheinland verkrampft, weil ich andauernd konzentriert sein musste. Vielleicht hingt es aber auch mit dem Wetterwechsel zusammen. Ich schaffte es nicht, den kleinen Bruder beim Homeschooling zu begleiten. Ganz langsam begann ich damit, die mitgebrachten Kisten auszupacken, räumte das Geschirr daraus in die Spülmaschine und schaute im Garten nach dem Rechten.

🐞 Am Dienstag, als ich den Jüngsten zum Schlagzeug-Unterricht gebracht hatte, wurde ich spontan von einer Freundin zu Kaffee und Torte eingeladen. Wie saßen, natürlich mit Abstand, im Garten auf der schönen Terrasse. Das Wiedersehen und die Unterhaltung hat nach langer Zeit sooo gut getan.

🐞 Nach neun Wochen Homeschooling ist die Luft hier inzwischen ganz raus. Der kleine Bruder beschäftigt sich mit allem Möglichen, nur eben nicht mit den gestellten Aufgaben für die Geschichtseppoche über die Griechen oder mit Mathe und den Sprachen. Am Donnerstag hatte er großen Spaß daran, im Garten und vom Balkon aus mit meiner kleinen Kamera Filme zu drehen.

🐞 Der Liebste ist immer noch zuhause und das wird auch noch bis zu den Semesterferien im August so weitergehen. Die Uni wird wohl die allerletzte Einrichtung sein, die wieder öffnet. Inzwischen läuft bei ihm alles online, neben Vorlesungen und Seminaren, Konferenzen nun sogar Vorstellungsgespräche. Wenn er an wichtige Online-Sitzungen teilnimmt, sagt er uns Bescheid und wir müssen uns im Haus entsprechend ruhig verhalten. 

🐞 Die Große haben wir diese Woche sehr vermisst. Sie arbeitet nun wieder in Köln für eine Filmfirma bei der Produktion von neuen Folgen der Serie "Alarm für Cobra 11". Auch hier sind die Hygieneregeln streng, man arbeitet mit Schutzmasken, die Schauspieler üben mit Plastikvisieren.

🐞 Diskussionen gibt es hier aktuell zu Beginn der Sommersaison um die Strandbäder. An den Strandbädern am See ist das Baden wegen der Corona- Verordnung nicht erlaubt. Die Liegewiesen sind geöffnet, aber das Baden ist in Bädern in Baden-Württemberg verboten. Außnahme: An frei zugängigen Badestellen außerhalb der offiziellen Strandbäder ist schwimmen erlaubt.

🐞 Das Wetter war diese Woche ganz angenehm: Nicht über 20C, etwas windig, mit einer Mischung aus Sonne und Wolken und ein kleines bisschen Regen. Das Erdbeeren-Selbstpflücken hat bereits letzte Woche hier am Ort begonnen und es sind besonders viele Menschen auf den Feldern. Ich vermute mal, so viel Erdbeermarmelade wie in diesem Corona-Jahr wurde noch nie gekocht.☺

🐞 Heute startet mit dem NABU Insektensommer "Das große Zählen". Der NABU ruft dazu auf, bis zum 7.Juni eine Stunde lang Sechsbeiner zu beobachten und zu notieren. Dazu gehören auch die niedlichen und nützlichen Marienkäfer. Vielerorts verdrängt der invasive Asiatische Marienkäfer den Siebenpunkt und andere einheimische Marienkäferarten. Die Entdeckungsfrage unterstützt seit diesem Jahr den Insektensommer: Welche Marienkäferart können Sie häufiger entdecken?

🐞 Morgen beginnen hier die Pfingstferien. Zwei Wochen und zwei Tage sind es an der Schule des kleinen Bruders. Wir bleiben dieses Jahr zuhause, hoffen aber, dass wir rund um den See Ausflüge unternehmen können. Noch sind die Grenzen zu Schweiz und Österreich ja weiterhin für Touristen geschlossen.
























Ich wünsche allen schöne Pfingsttage!


Donnerstag, 28. Mai 2020

Wildkräuter-Schüttelbutter



Eine Butter mit Wildkräutern herzustellen, ist eine feine Sache, die auch Kindern Spaß macht.
Rausgehen auf einer Wiese oder in den Wald. Ein paar Wildkräuter pflücken, am besten zarte junge Blätter und Blüten. Nicht direkt am Wegesrand und nur pflücken, was man gut kennt!

Es eignen sich zum Beispiel:
Löwenzahn
Bärlauch
Schafgarbe
junger Spitzwegerich
Wiesensalbei
Klee
Gänseblümchen
Gundermann
Knoblauchsrauke
Giersch
junge Buchenblätter
Sauerampfer
Wiesenlabkraut
Ringelblume
(Man kann natürlich auch einfach ganz normale Kräuter aus dem Garten verwenden!)

Blätter und Blüten wenn gewünscht abwaschen
Blätter klein schneiden (das geht auch mit einer Schere)
Blütenblättchen einfach abzupfen (die können auch später zur Zierde aufs Brot gestreut werden)  
Alles in ein großes Marmeladenglas geben
Einen Becher Sahne dazu gießen
Etwas Salz hineinstreuen
Das Glas gut zudrehen und kräftig schütteln (Am besten reihum geben und jedes Kind darf mal schütteln)
So lange schütteln, bis sich Buttermich bildet und ein Kloß Butter entstanden ist
Die Buttermilch ausgießen (kann man trinken)
Die bunte Kräuterbutter auf Brote streichen, evtl. mit Blüten garnieren
Guten Appetit!
Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass die allermeisten Kinder, sogar solche, die anfangs skeptisch waren, von den Wildkräuter-Butterbroten begeistert sind.



Dienstag, 26. Mai 2020

Im Rheinland

Das verlängerte Wochenende habe ich mit meinen Töchtern zusammen auf der Autobahn ähm im Rheinland verbracht.



Am Freitag Vormittag machte ich mich mit der Großen zuerst auf nach Donaueschingen. Dort am Bahnhof gabelten wir das Maikind auf, das mit dem Zug aus Freiburg gekommem war und weiter ging die Fahrt. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass bedingt durch Corona weniger los wäre auf den Autobahnen, es war aber doch gut was los. Ich bin ja nicht so die begeisterte Autofahrerin. Ich fahre ganz gerne über Land, aber Autobahn fahre ich sehr sehr ungern. Auf der Hinfahrt konnte ich zum Glück mit der Großen abwechseln. Daraus resultierten auch vier Stopps. Die WC´s von SANIFAIR können aktuell ohne Gebühr benutzt werden, was wir praktisch fanden, man muss aber Maske tragen. Mit dieser Aktion Freier Zugang zu SANIFAIR werden die Anstrengungen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland unterstützt.

Wir verbrachten zwei Nächte bei meiner Schwester, die in der Nähe von Bonn lebt. Das Wiedersehen und Zusammensein war sehr schön. Am ersten Abend machten wir noch einen Spaziergang auf die Höhen hinter dem Ort und konnten das Abendrot hinter den Städten Bonn und Köln bewundern.





Der eigentliche Grund unserer Reise war die Wohnungsauflösung meiner alleinstehenden Tante, die wegen Demenz nun seit März leider in einem Altenheim leben muss. Wegen Corona durfte sie dort seither auch keinen Besuch bekommen. 

Am Samstag früh fuhren wir also nach Neuss, der Geburtsstadt meiner Großmutter, und trafen dort meinen Kusin an der Wohnung meiner Tante. Bis zum Nachmittag räumten, stöberten, sichteten und packten wir. Das Maikind packte vor allem Praktisches für ihre Wohnungsausstattung ein, ich nahm hauptsächlich Dinge mit Erinnerungswert für mich mit, aber auch Küchensachen, schöne Kerzenleuchter und Vasen. Darunter ist sicher das ein oder andere Familienerbstück, das noch von meinen Groß- oder Urgroßeltern stammt. Zwei Kisten mit alten Tischdecken ect. waren schon für mich zusammengepackt worden, darüber freue ich mich sehr. Da die Tante noch lebt, war es schon sehr seltsam und es stimmte uns traurig, in ihren Sachen zu stöbern. Da wir nachher ziemlich müde waren, haben wir es leider nicht geschafft, weitere Verwandte in Düsseldorf und Köln, die wir lange nicht gesehen haben, zu besuchen.








Am Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück unternahmen wir noch mit meiner Schwester eine schöne Wanderung. Der Rundweg führte uns über Wiesen zu zwei schönen Aussichtspunkten. Oberhalb Remagens besuchten wir den Rolandsbogen, den letzten noch erhaltenen Bogen der mittelalterlichen Burg Rolandseck. Hier bot sich uns eine toller Blick auf das Siebengebirge mit dem Drachenfels, die Insel Nonnenwerth und dem Rhein entlang.















Nach einem Kaffee verabschiedeten wir uns und traten die Rückfahrt an. Die Große blieb da, denn für sie begann diese Woche endlich wieder die Arbeit in Köln. 

Es fehlten zwar die Lastwagen, aber es gab doch recht viel Rückreiseverkehr. Wir standen kurz im Stau und wunderten uns dann ab Karlsruhe über die vielen Autos mit Schweizer Kennzeichen, denn die Grenze ist ja eigentlich noch nicht offen. Nachdem ich das Maikind nach Freiburg gebracht hatte, machte ich mich an die letzte Strecke. Während den eineinhalb Stunden bis Konstanz musste ich gegen die Müdigkeit ankämpfen und war froh, gegen 21Uhr endlich zuhause anzukommen.


Mittwoch, 20. Mai 2020

Murano (Venedig Teil 3)


Nach dem Besuch von Burano fuhren wir mit dem Schiff weiter nach Murano. Burano besteht aus sieben Einzelinseln, die durch acht Kanäle voneinander getrennt und durch elf Brücken miteinander verbunden sind. Burano ist weithin bekannt für ihre Glaskunst.




Auf dem Weg durch die Lagune von Venedig passieren wir andere bewohnte auch auch verlassene Inseln. Diese erobert sich die Natur zurück.





Venedig wird als Wiege der mitteleuropäischen Glasherstellung angesehen. Die Glaskunst Venedigs entstand vermutlich bereits zu Zeiten der Römer. Wegen der großen Brandgefahr verlagerte man die Glashütten im 13.Jahrhundert nach Murano. Vor allem diente diese Maßnahme jedoch dazu, das streng gehütete Geheimnis der Glasherstellung zu bewahren. Den innovativen Glasbläsern war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, ihr Wissen weiterzugeben. 

Im 15. Jahrhundert wurde die cristallo Methode, kristallklares blasenfreies Glas, bestens geeignet für elegante Weingläser, erfunden sowie das Milchglas, lattimo genannt. Im 17.Jahrhundert begann man  mit der Herstellung von Aventuringlas oder Goldfluss-Glas, in das man Metallflecken einbrannte und beispielsweise für die Schmuckherstellung verwendete. Im 19.Jahrhundert gelangen Neuentwicklungen wie bullicante, Glas mit Luftblasen, sowie sommerso, Buntglas mit einem Schichteffekt.

Wir schlenderten in Murano über Brücken und am Ufer der Kanäle entlang, bewunderten in Schaufenstern ausgestellte Glaskunst und betraten Schauräume, wo man ab und zu einem Glasbläser über die Schulter schauen konnte.

Beim Spaziergang durch Murano fühlten der Liebste und ich mich tatsächlich ein bisschen ins 15.Jahrhundert versetzt, da wir begeistert den Historischen Roman Die Madonna von Murano (Affiliate Link) gelesen hatten, der vom Leben von Sanchia, der Ziehtochter eines Glasmachers auf Murano handelt.














































Montag, 18. Mai 2020

Maiwochenende


Pünklich zum Wochenende ist es wieder sonnig und wärmer geworden.
  
Am Freitag müssen die gesammelten Schularbeiten des kleinen Bruders, die in den sieben Wochen des Fernlernens im Hauptunterricht entstanden sind, in der Schule deponiert werden. Und so beschließen wir abends, die Fahrt in die Stadt mit einem kleinen Spaziergang zu verbinden und genießen den ungewohnten Blick über den Seerhein beim letzten Schimmer der Sonne und mit Beginn der Blauen Stunde.
















Der Samstag ist schnell erzählt. Morgens bringe den kleinen Bruder zu seinem Friseurtermin. Er geht alleine mit Maske in den Salon, während ich einen kleinen Spaziergang zum See mache. Es ist noch sehr ruhig auf dem Wasser, nur entfernt sind ein paar kleine Boote zu sehen. Die Sportboothäfen auf deutscher Seite sind nun wieder geöffnet. Seit heute gibt es nun auch erste Lockerungen an den Grenzen zu Österreich und der Schweiz. Der Grenzzaun zur Schweiz wurde abgebaut und Paare ohne Trauschein und die Kleingärtner dürfen nun wieder über die Grenze. Als ich das Kind wieder abhole, zahle ich dann gleich an der Türe.























Ich backe einen Rhabarber-Tarte nach diesem Rezept. Ich lasse die Nüsse weg und ersetze die Hälfte des Mehls durch Mandelmehl. Die Tarte bleibt nach der angegebenen Backzeit unten feucht und ich lasse sie deutlich länger im Ofen. Wir essen sie zum Tee/ Kaffee mit Sahne und Vanilleeis.

Wir sind gerade so begeistert von der Mohnwiese hinterm Haus. Viele Vorbeikommende bleiben stehen, sogar Autofahrer halten am Straßenrand und machen Fotos. Zum Abendessen zaubert uns die Große leckere Wraps.
















Am Sonntag frühstücken wir spät auf der Terrasse. Im Garten blühen jetzt die ersten Rosen und ich schneide ein paar für die Vase. Wie wunderbar es duftet.


Am Nachmittag nach dem Kaffee fahren wir nach Zizenhausen bei Stockach. Dort parken wir beim ehemaligen Schloss und wandern einen steilen Weg den Wald hinauf auf einen Hügel. Wir folgen einem Rundweg und gelangen kurz darauf zu den Heidenhöhlen oder auch Heidenlöchern. In einer Steilwand des Molasse-Sandstein sind Hohlräume, Gänge und Felsnischen. Teilweise sind die Räume miteinander verbunden. Diese wurde künstlich angelegt. Von wann sie stammen, ist unklar. Im Winterhalbjahr schlafen hier Fledermäuse, deshalb sind die Heidenhöhlen nur im Sommerhalbjahr zu Besichtigung geöffnet.

Uns begleitet der Duft von Holunderblüten und Waldmeister als wir weiter dem Rundweg um den Hügel folgen.











Zum Abendessen gibt es veganen Gulasch, wieder so eine tolle Idee von der Großen. Darauf dekoriere ich Bärlauchblüten von unterwegs. Und im Wasserkrug schwimmen Holunderblüten.