Adventszeit in der Waldorfschule

Zu tragen Geisteslicht in Weltenwinternacht
Erstrebet selig meines Herzens Trieb,
Daß leuchtend Seelenkeime
In Weltengründen wurzeln,
Und Gotteswort im Sinnesdunkel
Verklärend alles Sein durchtönt.

(aus dem anthroposophischen Seelenkalender) 

Zum ersten Mal hat der kleine Bruder die Adventszeit an seiner neuen Schule, der Freien Waldorfschule Konstanz, erlebt. Und in dieser letzten Woche vor Weihnachten waren auch wir Eltern eingeladen, an besonderen Aktionen teilzuhaben. Wir haben das als sehr stimmungsvoll erlebt, schön reduziert und in angenehmer Atmosphäre. 

Wunderschön und ergreifend war auch die Aufführung des Oberuferer Christgeburt-Spiels. Gebannt und sehr aufmerksam haben auch die Kinder das Stück verfolgt. Es ist ein Mysterienspiel, wie sie im Mittelalter häufig waren. Benannt wurde es nach seinem Entdeckungsort „Oberufer“, einem bis 1918/20 von Deutschen besiedelten ungarischen Dorf an der gleichnamigen Donaufurt. Manche Textstelle lässt auf eine Verbindung zum Bodenseeraum schließen und so kann man annehmen, dass die Spiele von hier aus mit Siedlern in den Osten kamen. 

In einer durch Rudolph Steiner leicht veränderten Fassung wird das Spiel alljährlich in Waldorfeinrichtungen um die Weihnachtszeit von Schülern, Lehrern, Mitarbeitern und manchmal auch Eltern aufgeführt. Der Text (nachzulesen dort) ist sehr volksnah geschrieben und in einem „donauschwäbischen“ Dialekt in Reimen abgefasst ist. Es wird dabei auch viel gesungen. Die ernsthafte Handlung ist teilweise mit derbem Humor durchsetzt und das biblischen Weihnachtsgeschehen ist in eine bekannte Umwelt verlagert worden.  

Adventskerzenspirale

Morgenkreis mit Musizieren von Weihnachtsliedern

Tafelbild D. Klopstock

Christgeburtsspiel von den LehrerInnen