Letztes Jahr habe ich mir einen ganz großen Wunsch erfüllt, nämlich meinen Sommeranfangsgeburtstag in Schweden zu feiern und dabei Midsommar, die Feier zur Sommersonnenwende, zu erleben. Unsere späten Pfingstferien machten uns dies möglich.
Midsommar ist nach Weihnachten das zweitgrößte Fest des Jahres und die meisten Schweden feiern es
mit Verwandten, Freunden und Nachbarn. Bereits einen oder zwei Tage vor Midsommar wird die geschmückte midsommarstång (Mittsommerstange), ein mit Birkenblättern und Bändern geschmückter Baum, aufgestellt. Hier seht ihr die midsommarstång von Fjällbacka.
Das Midsommar-Wochenende verbrachten wir im zauberhaften alten Fischerort Mollösund an der Westküste der Insel Orust in den Schären gelegen. Der Ort war in den Tagen vorher noch ganz ruhig und wirkte beinahe verlassen, zum Midsommar-Wochenende füllte er sich mit Leben.
Traditionell verbringen die Schweden dieses besondere Wochenende auf dem Land. Es markiert den Beginn der Sommerferien in den Schulen und für viele Erwachsene fängt auch der Sommerurlaub an. Der Freitag davor wird midsommarafton (Mittsommerabend) genannt und obwohl er kein offizieller Feiertag ist, haben die meisten Geschäfte geschlossen.
Traditionell verbringen die Schweden dieses besondere Wochenende auf dem Land. Es markiert den Beginn der Sommerferien in den Schulen und für viele Erwachsene fängt auch der Sommerurlaub an. Der Freitag davor wird midsommarafton (Mittsommerabend) genannt und obwohl er kein offizieller Feiertag ist, haben die meisten Geschäfte geschlossen.
Pünktlich zu Midsommar besserte sich zum Glück das Wetter, es wurde sonnig, die Temperaturen blieben aber bei 20C. Überall, sogar an den Straßenrändern, konnten wir blumenpflückende Frauen und Kinder beobachten und in den Gärten saßen die Familien beeinander und flochten Blumenkränze. Ich tat es ihnen nach, denn ich wollte auch einen Kranz für Midsommar.
Bei Larsens Fisch kauften wir für den 21.Juni, midsommarafton und gleichzeitig auch mein Geburtstag, frischen Lachs und feinen eingelegten Hering. Dazu gab es neue Kartoffeln. Und natürlich Erbeeren, die traditionell an Midsommar gegessen werden, so kurz vor Midsommar waren sie schwieriger zu bekommen und deutlich teurer als vorher. Es werden sogar spezielle Midsommar-Servietten mit passenden Motiven wie Erdbeertorten, Flaggen und Blumenkränzen in Gelb-Blau angeboten.
Der Festakt mit dem Tanz um die midsommarstång, fand in Mollösund am midsommardag, also Samstag nachmittags statt. Auf einem Platz am Ufer waren kleine rote Hütten aufgestellt, die Getränke und kleine Speisen anboten. Uns bot sich ein schönes buntes Bild, denn viele trugen hübsche Blumenkränze auf dem Kopf.
Zuerst gab es musikalische Darbietungen mit Musik und Chor. Da wir kein Schwedisch sprechen, wissen wir nicht genau, worum es dabei ging. Es gab jedenfalls kräftig Applaus.
Dann begann der Kreistanz um die Mittsommarstang. Wir kannten diese Lieder und Tänze schon von den jährlichen Feierlichkeiten auf der Insel Mainau, aber sie hier in Schweden zu erleben, war etwas ganz anderes. Der salzige Geruch des Meeres, farbenfrohe verschwenderische Blütenpracht sowie Sonnenschein und Himmelsblau sorgten für ein Gefühl von sommerlicher Leichtigkeit und es lag eine zauberhafte und ausgelassene Stimmung in der Luft.
Wir spazierten anschließend noch ein bisschen durch den Ort, genossen die Sonne auf der
Terrasse und sahen spätabends auf dem Hügel die Sonne untergehen an
diesem längsten Tag des Jahres.
Diese letzte weiße Nacht, in der ich, wegen der Helligkeit und den
Midsommarfeiern in der Nachbarschaft, kaum Schlaf fand, war für uns
besonders kurz, weil wir uns in der Frühe um Fünf schweren Herzens auf die
Rückreise begeben mussten, um in Göteborg an Bord der Fähre zu gehen.
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