Dienstag, 3. September 2019

Trinkwasser aus dem Bodensee

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Eine Besichtigung der Bodensee-Wasserversorgung stand schon lange auf unserer Ausflugsziel-Liste.
 
Das Wasserwerk am Sipplinger Berg kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Diese dauert etwa eineinhalb Stunden und ist kostenfrei. Es werden auch Führungen speziell für Kinder bzw. Familien angeboten. Man muss sich vorher unter Angabe der Ausweisnummer telefonisch anmelden!


Zu Beginn unserer Führung dürfen wir alle das kühle Trinkwasser kosten (schmeckt natürlich auch nicht anderes, als wenn wir zuhause unseren Wasserhahn aufdrehen:-) und erfahren dabei Interessantes über das Wasserwerk.

Das Bodenseewasser ist von Natur aus klar, schmackhaft und gesund, da es aus den Alpen als sauberes Schmelz- und Regenwasser in den See strömt. Der Alpenrhein liefert mit Abstand das meiste Wasser. Insgesamt 11,5 Milliarden Kubikmeter Wasser fließen jährlich in den Bodensee. Das ist hundertmal mehr, als die Bodensee-Wasserversorgung entnimmt. Bis zu 670 Millionen Liter darf sie aufgrund internationaler Vereinbarungen täglich aus dem See entnehmen.

Das Rohwasser wird in 60 Meter Tiefe dem Überlinger See entnommen, dort ist es rein, klar und hat ganzjährig eine gleichbleibend niedrige Temperatur von etwa 5 °C.

























Anhand einer Grafik wird uns dann erklärt, wie das Wasser aus dem See durch drei Entnahmetürme, die auf dem Seegrund stehen, mit Entnahmeleitungen durch natürlichen Druckausgleich zu den Pumpen im Seepumpwerk kommt. Dort wird das Wasser in die 310 m höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg befördert. Bis zu 9.000 Liter pro Sekunde können gefördert werden.













































Zunächst betrachten wir fasziniert das große Quellbecken, denn hier tritt das Wasser aus dem Bodensee zum ersten Mal ans Tageslicht.


























Als nächstes sehen wir die Siebtrommeln mit Mikrosieben, welche Öffnungen von 15 Mikrometer haben und Algen und kleinste Schwebstoffe zurückhalten. Dann bekommen wir die Ozonanlage gezeigt, wo durch Zugabe von hochaktivem Sauerstoff das Wasser entkeimt wird. Durch Filterkörper bestehend aus Anthrazitkohle und feinem Quarzsand wird das Wasser im letzten Schritt gefiltert.

Um das Wasser auf seinem langen Transportweg sicher vor mikrobiologischen Beeinträchtigungen zu schützen, wird dem Wasser dann noch eine geringe Menge an Chlor zugegeben. Dies ist gesundheitlich unbedenklich und nicht zu schmecken.


























Um jährlich etwa 130 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Baden-Württemberg zu verteilen, betreibt die Bodensee-Wasserversorgung ein Leitungsnetz von über 1700 km Länge. Leitungen aus Stahl, Guss und Beton transportieren das kostbare Nass sicher vom Bodensee bis zur nördlichen Landesgrenze wie etwa Heilbronn. Eine Karte dazu findet man dort! 17 Pumpwerke sorgen unterwegs für ausreichenden Druck und befördern das Wasser über die Schwäbische Alb und zu höher gelegenen Städten und Gemeinden.


























Tja, nun ist es ja so, dass wir Konstanzer unser Trinkwasser gar nicht vom Sipplinger Berg bekommen. In Konstanz und den anderen Bodenseestädten wird das Wasser aus dem Bodensee aber ganz ähnlich in Seewasserwerken zu Trinkwasser aufbereitet. Davon habe ich hier schonmal berichtet.

1 Kommentar:

  1. Für mich als Bergische - Rheinländerin sehr interessant geschrieben, Gina, unser Wasser Lebenselexier - stelle mal wieder fest, wie wenig man weiß....ich kenne gott sei Dank den Weg wo unser Wasser her kommt, trotzdem haben wir in der Leitung das "Grander-Wasser"
    schöne Restwoche.....sie ist ja schon bald um***
    Liebe Grüße *rena+

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