Donnerstag, 28. Juli 2022

Die letzten Schultage

Heute haben hier endlich die Sommerferien begonnen. Und das Sommerwetter hält an. Das es in der letzten Zeit kaum geregnet hat und es dieses Jahr weniger Tauwasser aus den Bergen gab, steuert der Pegel des Bodensees auf ein Rekordtief zu. Das Kunstwerk "El Nino" von Ubbo Enninga an der Radolfzeller Hafenmole zeigt den Wasserstand deutlich. Sah im Winter kaum anders aus.  

Das morgendliche Lüften ist gerade wieder sehr wichtig, um das Haus etwas runterzukühlen. Und nachdem der Hitze des Tages nachlässt, wird es im Garten abends hier auf dem Land dann ganz angenehm. Wobei ich meist sogar friere, weil mein Körper mit der Temperaturumstellung nicht klarzukommen scheint.


Letzten Dienstag ist der Sommerjunge zurückgekehrt von seiner Klasssenfahrt ins kleine Bergdorf Vergeletto im abgeschiedenen Onsernonetal der Tessiner Alpen. Wir hatten in den vier Tagen nichts von ihm gehört, das war von den Lehrern auch so beabsichtigt, aber schon irgendwie ungewohnt. Der Sommerjunge hatte so viel zu erzählen, denn die Kinder haben einiges erlebt: angefangen bei der Zugfahrt über die Alpen und durch den Gotthard-Basistunnel, dem längsten Eisenbahntunnel der Welt, Busfahrten auf engen kurvigen Bergstraßen, der Wanderung um einen Bergsee mit abenteuerlicher Seilbahnfahrt, baden im Fluss, wandern auf der Via della Vose, einem alten Maultierpfad sowie dem Besuch einer Maismühle. Und dann gab es auf der Rückfahrt noch eine knapp dreistündige Schifffahrt auf dem Vierwaldstädtersee vom Flüelen bis Luzern. Was eine beeindruckende Tour! Wenn ich da an meine Klassenfahrt in der 7. Klasse zurückdenke: Es ging von der Mosel aus nur für drei Tage in die Eifel.

Am Mittwoch habe ich endlich eine Mammografie zur Kontrolle meiner gesunden Brust machen lassen, die erste seit elf Jahren und meiner Diagnose. In den letzten Jahren habe ich regelmäßig eine Kernspintomografie machen lassen. Das Ergebnis der Mammografie bekomme ich per Post. Durch das 9 Euro Ticket habe ich das Auto stehen lassen und bin mit dem Bus in die Stadt gefahren und dabei mehrmals umgestiegen. In der Konstanzer Altstadt habe ich ein paar Besorgungen gemacht und mich für die Touristen und Urlauber über das wunderbare Sommerwetter gefreut.


Am Freitag hat der Sommerjunge sein Referat über den Entdecker Leif Erikson vor seiner Klasse gehalten. Der Liebste brachte ihn mit seinem Plakat dafür extra mit dem Auto in die Schule.


Samstags erledigten wir unseren Putzdienst im Klassenzimmer und einem angrenzenden Raum. Wir fanden Pfützen unter den offenstehenden Dachfenstern vor, da es in der Nacht stark geregnet hatte. Also legten wir den Holzboden trocken und brachten Sitzsack, Matratze und nassgewordene Bücher in die Sonne zum Trocknen.

Abends radelte ich mit einer Freundin zum Fließhorn und von dort sahen wir uns über dem See das Feuerwerk anlässlich des Hafenfestes in Unteruhldingen an. Bis nach Mitternacht saßen wir dann noch auf einer Bank und genossen den lauen Abend.

Am Sonntag unternahmen wir einen Ausflug. Zuerst radelteten wir nach Allensbach. Das Radeln über die Hügel war wegen der Wärme ziemlich anstrengend. Aber auch mein Knie machte es mir schwierig, denn seit meinem Sturz bei einer Wanderung während unseres Mädelsurlaubs schmerzt es. Ich sollte vielleicht doch für ein EBike sparen, auch wenn der Liebste nichts davon hält. 

In Allensbach schlossen wir die Räder an und fuhren mit dem Zug weiter nach Radolfzell. Dort sahen wir uns die Freiluft-Galerie über der Seestraße an. Wir testeten die Stadtrallaye für Familien. Und wir probierten ein Eis von Fernando, der eine Wahnsinnsauswahl auch von außergewöhnlichen Sorten hat. Bevor wir uns an den Rückfahrt machen, fuhren wir noch eine Station weiter in den Vorort Böringen, wo ich nochmal gute Aufnahmen der Störche für mein Buch versuchte.


Am Montag, dem heißesten Tag, sangen der Liebste und ich abends bei einer kleinen Werkschau mit unserem Chor. Da lief uns ganz schön der Schweiß, aber das musikalische Ergebnis war richtig schön, obwohl wir nur noch zu fünfzehnt sind. Nachher standen wir noch draußen auf der Terrasse und genossen Knabbereien und Getränke mit den Chorkollegen. Wir hatten kleine Mozzarella-Tomaten-Spieße und Laugengebäck dafür zubereitet.
Auch an diesem Abend fand quasi gleichzeitig der Balladenabend der Klasse des Sommerjungen statt. Es war sehr sehr schade, dass wir den verpassten. Der Sommerjunge musste ihn alleine besuchen.
 
Am Dienstag zur letzten Ausleihe in diesem Schuljahr hatte ich der Schulbücherei alle Hände voll zu tun. Und da ich auch viele Bücher angemahnt hatte, war ich fast zwei Stunden beschäftigt.

Gestern, am letzten Schultag, gab es für den Sommerjungen ein gemeinsames Frühstück mit der Klasse, eine kleine Schulfeier und dann war Zeugnisausgabe. Er war bereits um zwölf Uhr wieder zuhause.
Und ich fuhr schon wieder nach Radolfzell, wo meine Friseurin mich sozusagen ferienfein machte.
Nachher blieb mir noch etwas Zeit und ich schlenderte durch die Gassen und durch den Stadtgarten.
 


In der tollen Buchhandlung Am Obertor kaufte ich dem Sommerjungen Ferienlektüre: Tochter der Tiefe. * Lange erwartet, gibt es jetzt endlich den ersten Band einer neuen Reihe von Rick Riodan, einem der Lieblingsautoren unseres Sohnes. Mit dem Zeugnis hat er von seinen Lehrern den Roman "Die Schwarzen Brüder"* bekommen. Lisa Tezner beschreibt die Armut der Tessiner Bergbevölkerung und wie die Jungen nach Mailand verkauft wurden. Dort mussten diese Kinder, klein und dünn wie sie waren, in die Kamine steigen und diese reinigen.
 
Von der Grundschule bekam ich kleine Geschenke. Und ich habe mir das Buch "Barfuß auf dem Rhein: 1200 Kilometer mit dem SUP von den Alpen bis zur Nordsee" * für meinen Ebook-Reader gekauft. Auf das Buch bin ich sehr gespannt, denn der Rhein begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Leben: Ich bin geboren am Niederrhein und seit bald 18 Jahren lebe ich in Konstanz am Seerhein, wo an der alten Rheinbrücke bei Rheinkilometer 0 der offizielle Start des Rheins ist. Ich war schon am Alpenrhein, an dessen Mündung in den Bodensee, am Oberrhein und dem berühmten Rheinfall, am Mittelrhein und dem Deutschen Eck und in Rotterdam, wo der Rhein in die Nordsee mündet.
 


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6 Kommentare:

  1. Wie immer schöne Bilder. Wie alt ist Dein Sohn jetzt schon und in welche Klasse geht er nach den Ferien ? Die Waldorf -Schüler sind ja oft ausgeglichene Kinder. Ich wünsche Euch eine schöne Ferienzeit.
    Liebe Grüsse Gilda

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  2. Dankeschön, liebe Gilda! Der Sommerjunge kommt nach den Ferien schon in die 8.Klasse. Herzliche Grüße!

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  3. Oh je, der Bodensee hat auch zu wenig Wasser! Es ist dieses Jahr schlimm mit der Trockenheit. Bei uns sind Wiesen und Waldränder vertrocknet und es ist auch kein Regen in Sicht.
    Ich liebe es ebenfalls, eine Stadt zu erkunden. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, sieht man vieles und kann das besondere Flair fühlen. Jede Stadt fühlt sich anders an.
    Die Kinder werden zwar groß, aber sie bleiben immer unsere Kinder. Meine beiden sind schon längst erwachsen und gehen eigene Wege. Dafür kommt öfter unser kleiner Enkelsohn zu uns und wir genießen die Zeit mit ihm.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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    1. Liebe Grüße zurück in die Pfalz! Und viele Freunde mit deinem Enkel!

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  4. ....und nun *SOMMERFERIEN* - ab ins Abenteuer...
    Ja, der Rhein, Gina, ein Abenteuer vor der Haustür...auch bei mir...er durchfließt wunderschöne Landschaften, die ich leider auch nicht ALLE kenne..., ich las das Buch von Elke Heidenreich "der Rhein fließt", sie ist ja Kölnerin.....und hat es sehr gut beschrieben....
    Hier in NRW gehen in acht Tagen die "Ferien" zu Ende....ich starte als Mentor erst im September...., wenn...."die Pandemie" es erlaubt???!!
    Dir und deiner Familie wunderschöne Ferien - mit viel Sonnenstrahlen zum Aushalten...vielen glücklichen Momenten ...und natürlich Erholung
    Ich schicke dir über diesen Weg ein Lächeln....bleibt gesund...alles Liebe
    *rena*

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    1. Herzlichen Dank dir, liebe Rena! Das Buch von Elke Heidenreich ist ein toller Tipp, ich denke, das wandert auf meine Wunschliste. :-)

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