Das vorletzte Wochenende war sehr unterhaltsam. Denn die neunte Klasse des Sommerjungen brachte ihr Theaterstück auf die Bühne. Seit Anfang des Schuljahres Mitte September hatten die Kids intensiv geprobt, aber auch das Bühnenbild gestaltet, Plakate und Programme entworfen und Sponsoren gesucht. Die Eintrittskarten wurden mit einem eigens angefertigten Stempel entwertet. Es gab zwei Aufführungen für die Schulgemeinschaft und vier an Abenden für Eltern, Verwandte und Freunde. Wir besuchten am Freitagabend zum ersten Mal eine Aufführung.
In der englische Kriminalkomödie nach Horst Helfrich "Zum Teufel mit den Geistern" geht es um Lady Emily Luttrell, der Herrin von Schloss Huntingcourt in der englischen Grafschaft Manchester. Zu ihrem 70. Geburtstag lädt sie ihre Verwandtschaft zu einem dreitägigen Besuch ein. Die Verwandten haben es auf die Erbschaft ihrer Tante abgesehen und beschließen gemeinsam, da diese vor Gesundheit strotzt, nachzuhelfen und hecken einen Plan mit unterschiedlichen Mordanschlägen aus. Sie werden aber von der Tante überlistet.An Waldorfschulen hat das Theaterspielen einen hohen Stellenwert. Alle Beteiligten müssen dabei eine große Disziplin zeigen und sich in die Gruppe integrieren. Und es ist eine enorme Herausforderung, sich vor einem großen Publikum zu präsentieren. Die Schüler*innen gewinnen dabei eine neue Selbstwahrnehmung. Das wurde uns zum ersten Mal so richtig bewusst. Die Neuntklässler in ihren stilvollen Kostümen machten das richtig klasse. Wir haben viel gelacht. Und es gab auch eine Tanzeinlage der Geister, die durchs Schloss spuken.
Am Samstag waren wir vor der Aufführung und während der Pause mit fünf anderen Eltern der Klasse für ein kleines Buffett sowie für die Verköstigung der Schauspielenden zuständig. Wir steuerten Pizza-Schnecken aus Hefeteig und Chocolate-Chip-Cookies nach diesem Rezept bei. Und wir sahen uns natürlich die Aufführung an, diesmal kannten wir das Stück schon und achteten mehr auf die Feinheiten.
Der Sonntag war wunderschön mild und sonnig. Als der Sommerjunge sich auf dem Weg in die Schule machte, fuhr ich mit dem Liebsten auf die Insel Reichenau. Vom Campingplatz Sandseele spazierten wir den Uferweg entlang bis Niederzell und genossen die Sonne und den weiten Blick über den Gnadensee. Bald zogen aus dem Westen schon wieder Wolken auf.
Während der Liebste zurück nach Hause radelte, fuhr ich zur Schule weiter und besuchte die Dernière. Die Schauspielenden hatten diesmal kleine Späße eingebaut, das gab dem Besuch der Aufführung nochmal einen anderen Reiz. Der Sommerjunge hat mit jedem Mal mehr in seine Rolle hineingefunden und wir sind sehr stolz auf ihn, was er da geschafft hat.
Für mich ist es unverständlich ein Kind in der Waldorfpädagogik unterrichten zu lassen. Steiner war ein Antisemit , sprach über Rassen, wie sagte Einstein doch so wunderbar : es gibt nur eine Rasse die Menschenrasse. Unter meinen . Bekannten haben einige , deren Kinder an Lernschwierigkeiten litten sie dort eingeschult, ob das generell der Fall ist ,weiß ich natürlich nicht. Aber diese offen esoterische und manchmal auch verschwörungslastige Sichtweise stört mich besonders. Es wäre interessant zu hören welche Erfahrungen positiv oder negativ Sie für Ihr Kind gemacht haben. Danke und eine gute weitere Genesung.nach Ihrer OP.
AntwortenLöschenMagda
Hallo Magda, danke für die Genesungswünsche!
LöschenUnser Sohn besucht eine noch recht junge Schule und wir können sagen, dass wir dort bisher das Positive aus der anthroposophischen Pädagogik erlebt haben. Von den Lehrer*innen haben wir nie antisemitische Äußerungen oder esoterischen Unfug gehört und man trifft sich ja häufig zu Elternabenden etc.
Na ja die Esoterik spielt in Steiners Weltbild schon eine essentielle Rolle und wird in den Waldorfschulen weitergegeben, sicherlich werden diese Themen nicht dargelegt und natürlich wird niemand offen antisemitische Äußerungen tätigen. Ich bleibe skeptisch,aber wenn Ihr Kind sich dort wohlfühlt ist das für Sie sicher positiv. Gab es in Ihrer Region keine öffentlichen Gymnasien oder weiterführende Schulen und haben die Schüler eigens für die Waldorfschulen gefertige Lehrmaterialien
AntwortenLöschenDanke für Ihre Erklärungen. Ich hoffe Sie werden bald ganz gesund.
Magda
Hier in Konstanz gibt es verschiedene Gymnasien, (eines davon kennen wir auch, weil unsere großen Töchter es besucht haben), Realschulen und Gemeinschaftsschulen. Inzwischen gibt es eben auch eine Waldorfschule und uns gefällt hier der ganzheitliche Ansatz.
LöschenSpezielle Lehrmaterialien haben die Waldorfschüler*innen hier nicht.