Ein schönes langes Wochenende

Unsere Herbstferien begannen mit dem durch den Feiertag verlängerten Wochenende. Am Freitag Abend veranstaltete ich mich mit der Kollegin einen kleinen Leseabend für Drittklässler. Wir lasen passend zu Halloween gruselige Geschichten. Für unserer Buffet, an dem wir uns zwischendurch stärken konnten,  hatten die Kinder passendes Schauriges mitgebracht, wie Spinnennetz-Muffins, Mumien-Würstchen, Pizzaknochen oder liebevoll verzierte Amerikaner.

Am Samstag ließen wir den Nebel am Bodensee hinter uns und fuhren hinauf ins Appenzellerland. In der höchstgelegenen Gemeinde Schwellbrunn testeten wir endlich mal Stüpfis Familien-Rätselweg. Einen Teil der Strecke kannten wir schon von damals. 

Die Aussicht unterwegs war einfach toll. In Richtung Osten sahen wir die Nebeldecke über dem See, während auf der anderen Seite der Säntis aufragte. Er ist mit 2501m der höchte Berg im Alpstein. Wir erkannten auch die Ebenalp und den Hohen Kasten. Weiter westlich setzt sich die Schweizer Bergkette fort. Leider blieb die Sonne aus und an freien Stellen blies ein warmer Wind. Aber Spaß hat uns die Wanderung durch die herbstliche Bergwelt trotzdem gemacht.

Am Nachmittag kurven wir noch runter nach Urnäsch und besuchen das Appenzeller Brauchtumsmuseum. Das noch heute hier lebendige Brauchtum steht im Mittelpunkt der Ausstellung: das Silvesterchlausen, das Bloch, die Alpfahrt und die Viehschau. Gezeigt werden auch das Sennenleben, Trachten, Werkstätten und Musikinstrumente. Unbedingt sehenswert!

Am Sonntag bestempelte ich noch rasch viele Papiertütchen für den Halloween-Abend und füllte sie mit ein wenig Süßkram. Wir schauten noch am Friedhof vorbei, um das Grab vom Laub zu befreien und pflanzten Stiefmütterchen. Dann fuhren wir am Schweizer Ufer entlang nach Arbon. Dort besuchten wir das Mosterei-Museum MoMö. 

Im interaktiven Museum wird gezeigt, wie der Apfel in die Flasche kommt. Alles von der Bestäubung der Blüte bis zur Lagerung in riesigen Holzfässern wird erlebbar. Es gibt sogar einen Obstgarten mit Spielplatz. Der Familienbetrieb Möhl stellt heute aus einheimischem Obst aus dem Thurgau, auch "Mostindien" genannt, nach alter Tradition und mit modernsten Verfahren Apfelsäfte und Apfelweine her. Davon haben wir hinterher natürlich noch gekostet.  

An diesem Tag gab es Föhnwetter und es wurde 18C warm. Auf der Rückfahrt tauchte die Abendsonne die Landschaft in ein warmes Licht. Durch die Zeitumstellung wurde es ungewohnt früh dunkel. Und da wir erst in der Dämmerung zuhause ankamen, verpassten wir die kleineren Halloween-Kinder. Es kamen nur noch ein paar ältere Kinder klingeln und so blieben viele meiner Tütchen übrig. Unsere Nachbarn hatten wieder geniale Kürbisse geschnitzt und vor ihrem Haus präsentiert. Zum Abendessen kochten wir uns eine Kürbissuppe und der Sommerjunge bereitete Mumienwürstchen zu.

An Allerheiligen spazierten wir nachmittags, als der Regen nachließ, zum Grab unserer besonderen Tochter und zündeten eine Kerze an. Die Gräbersegnung hatte schon morgens nach dem Gottesdienst stattgefunden. Mich erfüllte eine große Traurigkeit. Die kleinen Rosen auf ihrem Grab blühen unermütlich und ich mag sie noch nicht abschneiden. Wir drehten dann noch eine kleine Runde um den Ort.

Ich freue mich sehr über das Interesse! Du möchtest meine Arbeit wertschätzen? Schreib mir gerne einen Kommentar oder lass mir ein Trinkgeld in meiner virtuellen Kaffeekasse da. Vielen lieben Dank!