Die geheimnisvollen Heidenhöhlen

In die Reihe meiner Ausflugstipps rund um den Bodensee gehören definitiv die Heidenhöhlen. Eine Wanderung zu den Heidenhöhlen oder auch Heidenlöchern bei Zizenhausen in der Nähe von Stockach führt direkt in die Vorgeschichte des Bodenseeraumes und ist für Kinder und Erwachsene ein Erlebnis.

Vor 45 Millionen Jahren, im Tertiär, rauschte hier das Meer und lagerte Sedimente ab, deren Reste heute ein weiches Konglomerat aus Mergel und Sandstein, die sogenannte Molasse, bilden. Der Bodensee entstand erst später, als sich Gletscher wiederholt aus den Alpen vorstreckten und tiefe Becken in die weiche Molasse hobelten. Seine heutige Form erhielt der See zum Ende der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren.

In einer mehr als 50 Meter hohen Felswand des Molasse-Sandsteins sind Hohlräume, Gänge und Felsnischen. Im Sandstein erkennt man unterschiedliche Schichten aus weicheren Süßwasser-  und härteren Meeresablagerungen, in denen man sogar Haifischzähne,  Muscheln und Schneckenhäuser gefunden hat. Hinweistafeln erklären die Geologie.

Wie kommen nun aber die Höhlen in den Fels? Die meisten Hohlräume und Felsnischen sind durch Menschen entstanden. Wann und durch wen, darum ranken sich allerlei Legenden, Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass hier mal eine hochmittelalterliche Höhlenburg war. Im 18. Jahrhundert wurden die Höhlen als Wohnungen umgebaut und erweitert, Felsritzungen zeugen davon.

Am besten beginnt man den Weg "Rund um die Heidenhöhlen" am Parkplatz in der Berlinger Siedlung. Infos zur Anreise findet ihr dort!

Achtung: Es empfiehlt sich, eine Taschenlampe mitzunehmen, um die dunklen Gänge zu erkunden!  Der schmale Wegabschnitt zu den Heidenhöhlen im steilen Gelände sollte nur mit gutem Schuhwerk begangen werden, für Kinderwagen ist er nicht geeignet. Im Winter schlafen Fledermäuse in den Höhlen, deshalb sind sie nur im Sommerhalbjahr zur Besichtigung geöffnet.