5. Fernlernen-Woche

Diese Woche war verkürzt, weil nur an vier Tagen Unterricht war. Der Winter ist nun an den Bodensee zurückgekehrt.

Der Montag startete am See mit Wolken, nur Richtung Alpen gab es Aufhellungen. Die Temperaturen erreichten nur noch 5 Grad. Der Liebste radelte seit langem mal wieder an die Uni, um eine Prüfung abzunehmen. Ich spazierte zum Lieblingsstrand mit dem Kleinen Bruder, der mit dem Roller unterwegs war. Wir staunten über die Bergkette und sahen den Storch etwas einsam auf dem Horst sitzen. Er wartet wohl noch auf seine Partnerin. Unterwegs hielt ich einen Schwatz mit einer lieben Bekannten, die wir zufällig trafen.

Als Sporthausaufgabe hatte sich die Lehrerin des Kleinen Bruders eine Challenge überlegt: Jede SchülerIn soll ein Kilometertagebuch führen und am Ende jeder Woche wird geschaut, welche Klasse, und auch die Lehrer machen mit, die meisten Kilometer zurückgelegt hat. In der letzten Woche hatte die Schulgemeinschaft insgesamt etwas mehr als 1200 Kilometer zurückgelegt. Das ist eine Strecke von Konstanz bis Kolding in Dänemark.

Am späten Nachmittag holte ich bei meinem Gartencenter die vorher telefonisch bestellte Pflanzerde ab. Vor der Türe stand schon ein Einkaufswagen für mich bereit, obendrauf lag die Rechnung. Unterwegs sah ich wieder das Alpenpanorama, deshalb fuhr ich noch kurz auf den Aussichtshügel. Während es am See bewölkt war, beleuchtete die Abendsonne die Berge, das sah wunderschön aus. Zuhause pflanzte ich den Klimabaum erstmal in die Erde in einen großen Topf. Abends begann es zu schneien.

Am Dienstag war morgens alles weiß, aber bei  4 Grad taute es rasch wieder und es tropfte von den Bäumen. Der Liebste erledigte nun den Wocheneinkauf in der Früh alleine. Aus der Grünen Kiste  lachte uns das Gemüse an, deshalb machten wir einen leckeren Brunch.

Der Kleine Bruder übte nochmal Schlagzeug, denn nachmittags hatte er wieder Online Schlagzeug-Unterricht. Ich machte Fotos von der Wimpelkette aus Zeitungspapier und veröffentlichte einen Post darüber. Dann schmückte ich im Haus ein bisschen fastnachtlich. 

Am Mittwoch schneite es in kleinen Flocken, es war aber über 0Grad, deshalb taut einiges geich wieder weg. Die Wiesen und Wege waren sehr feucht und matschig.

Der Kleine Bruder ging nachmittags mit dem Freund raus, ich drehte eine Runde um den Ort. Und ich füllte im Garten Vogelfutter nach, denn es soll ja richtig kalt werden. In der Nacht schneite es und als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, auch wegen der geltenen Ausgangsbeschränkungen, nur Katzenspuren auf der Straße.☺

Der Donnerstag, hier Schmotziger genannt, verlief wegen Corona anders, als wir es kennen. Wie es sonst hier abläuft, habe ich dort schonmal gezeigt. Gefreut hatte ich mich, dass wir in der Früh nicht durch laute Musik vom Narrenverein geweckt wurden.

Der Kleine Bruder hatte, wie in den letzten Wochen auch, eine Stunde Online-Unterricht. Es ging diesmal etwas länger, weil es die letzte Stunde vor den Ferien war und weil einige Schüler Referate hielten. Außerdem sollten sich alle etwas verkleiden, bzw. eine Kopfbedeckung aufsetzen. Der Kleine Bruder war am Abend vorher unsicher, was er da tragen wollte. Morgens baute er sich kurzerhand aus einem Bettbezug einen Südsee-Hintergrund.☺

Mittags hatte der Liebste seine letzte Vorlesung für dieses Semester. Das musste gefeiert werden. Bei - 8 Grad unternahmen wir zuerst eine Spaziergang. Im Ort war es ungewöhnlich ruhig. Am See sahen wir Eiskunstwerke, aber der Wind war dort ziemlich unangenehm. Und wir entdeckten Frau Storch im Schnee (ich kann sie unterscheiden, weil sie beringt ist), nun sind die beiden Störche wieder vereint.

Zuhause bereitete ich leckere skandinavische Hefewecken in unterschiedlichen Variationen zu, die wir uns zum Tee schmecken ließen. Das Rezept habe ich bei Mahtava gefunden. Fastelavnsbolle (norwegisch und dänisch), Semlor (schwedisch) oder Laskiaispulla (finnländisch) werden nicht frittiert, sondern gebacken.

Ab heute Abend gelten nun in Baden-Württemberg in den Kommunen nur noch von 21 bis 5 Uhr nächtliche Ausgangsbeschränkungen, wenn die 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in einem Land- oder Stadtkreis überschritten wird. Das heißt, ich muss erst nachschauen, wie der aktuelle Wert ist, (hier im Kreis Konstanz sind wir z.B. gerade an der Grenze), bevor ich einen Abendspaziergang mache. Aber wer will schon bei -10Grad aus dem Haus?☺