An einem wunderbar wolkenlosen Sommertag Anfang letzter Woche zog es uns in die Berge.
Eigentlich wollen wir im Schweizerischen Alpstein wandern, aber als wir beim Näherkommen sehen, dass unterhalb des Säntis ein Wolkenband hängt, beschließen wir kurzerhand weiter zu fahren nach Österreich. Wir steuern Gütle an, etwa fünf Kilometer von Dornbirn. In unserer Anfangszeit am Bodensee (vor etwa 12 Jahren) waren wir schon einmal hier und sind durch die beeindruckende Rappenlochschluch gewandert. Heute wollen wir unserm Jüngsten dieses Naturwunder zeigen.
Die Rappenlochschlucht ist eine der größten Schluchten Mitteleuropas und entstand durch den Durchbruch der Ebniter- bzw. Dornbirner Ache durch die Kalk-Mergelberge des Bregenzerwaldgebirges.
Nach den ersten hundert Metern wird schnell klar, die Schlucht kann leider nicht mehr komplett durchwandert werden, denn im Mai 2010 war es an der markantesten Stelle zu einem gewaltigen Felssturz gekommen,
der auch die Rappenloch-Brücke mit in die Tiefe riss. Von einer Aussichtplattform können wir die riesigen Felsen, die den Weg unpassierbar machen, in der Schlucht liegen sehen.
Mittlerweile sind neue Wege gebaut worden, auf denen eine
durchgehende Begehbarkeit der Schlucht wieder gewährleistet ist. Dazu muss man hinaufsteigen und kann nun nur noch von ganz oben in die Schlucht schauen. Sehr schade.
Am Ende der Schlucht erreichen wir den Staufensee-Stausee mit dem über 100 Jahre alten Wasserkraftwerk Ebensand, dessen Energie die Spinnmaschinen einer Textilfabrik betrieb sowie zum Betrieb der Elektrischen Bahn Dornbirn–Lustenau, einer der ersten voll elektrifizierten Bahnstrecken Mitteleuropas,
verwendet wurde.
Heute wird der im Kraftwerk Ebensand erzeugte Strom ins
Vorarlberger Verbundnetz eingespeist. Hinter Glas bestauenen wir die alten Turbinen.
Wir wandern dann weiter in die Alplochschlucht. Diese natürliche Schlucht ist eng, feucht und romantisch. Sie ist auf einem teilweise frei über dem Wasser schwebenden Steg durchgehend passierbar.
Gebildet wurde sie durch einen Gebirgsdurchbruch der Dornbirner Ach und wird von dieser noch immer durchflossen. Mit etwas Glück kann man in der Kalkwänden versteinerte Muscheln entdecken.
Beim Verlassen der Schlucht geht es den Berg hinauf. Wir entschließen uns, nicht der Straße zurück zu folgen, sondern lieber den Fußweg zu nehmen. Über ausgewaschene Wurzeln und teilweise hölzerne Stufen steigen wir im Wald immer höher bis wir etwa 300 m oberhalb der Alplochschlucht eine Klamm erreichen.
Das Kirchle ist ein in der letzten Eiszeit ausgewaschenes steinernes Naturdenkmal, dass durch abfließendes umgeleitetes Schmelzwasser
der Gletscher entstand. Es ist heute nicht mehr von Wasser durchflossen.
Mit Hilfe von Drahtseilen steigen wir in die kühle Klamm hinab und blicken staunend empor. Die nach oben sich verengenden Felsen und die ausgewaschenen Wände bilden optisch eine Art Kirchengewölbe mit einem steinernden Bogen.
Entlang des einstmaligen
Wasserdurchflusses durchwandern wir das Kichle. Dann folgen wir der Wegmarkierung auf einem befestigten Weg. Unterwegs haben wir Aussicht bis hinunter zum Bodensee. Schließlich erreichen wir unseren Ausgangspunkt Gütle.
Die Tour ist spannend, weil es immer wieder etwas zu sehen gibt und deshalb auch toll für Kinder. Wir haben für die gesamte Runde, es sind etwa 10 Kilometer, mit Pausen ungefähr fünf Stunden gebraucht. Wenn man das Kirchle auslässt, kann man zurück nach Gütle alternativ auch den Bus nehmen.
Die Tour ist spannend, weil es immer wieder etwas zu sehen gibt und deshalb auch toll für Kinder. Wir haben für die gesamte Runde, es sind etwa 10 Kilometer, mit Pausen ungefähr fünf Stunden gebraucht. Wenn man das Kirchle auslässt, kann man zurück nach Gütle alternativ auch den Bus nehmen.
wow
AntwortenLöschenwas für beeindruckende Bilder
ich glaube da hätte ich nicht laufen können..
ich bin nicht schwindelfrei
aber die Bilder anzuschauen ist eine Freude
liebe Grüße
Rosi
Hallo,
AntwortenLöschenoh was für wunderschöne Bilder.
In die Rappenlochschlucht wollen wir auch schon lange mal, jetzt meine Fragen, wie lange seit ihr in etwa gelaufen (den kompletten Weg) und was meinst Du, ist das auch mit Hund möglich, oder sollten wir den lieber Zuhause lassen, vor allem der Weg bis zum Kirchle, wir sind schon einige Schluchten im Allgäu mit dem Hund gewandert, von daher kennt er enge Wegle.
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Claudia,
LöschenWir haben für die gesamte Runde, es sind etwa 10 Kilometer, mit Pausen ungefähr fünf Stunden gebraucht. Wenn man das Kirchle auslässt, kann man zurück nach Gütle alternativ auch den Bus nehmen. Und mit Hund sollte es kein Problem sein.
Herzliche Grüße, Gina
Liebe Gina,
AntwortenLöschenich liebe solche Schluchtenwanderungen.
Hab die Tour schon abgespeichert :-)
Danke für die tollen Bilder!
Ganz liebe Grüße
Melanie