Mitte Dezember

Am Montag war ich mit einer Freundin nachmittags im Winterwald spazieren. Die vereisten und verschneiten Zweige und Bäume sahen zauberhaft aus. Meine Freundin hatte Glühwein dabei, den wir am Riedsee mit Blick auf die hinter dem Bäumen verschwindende Sonne genossen. Die Seen waren leicht zugefroren und in der verschneiten Landschaft fühlten wir uns wie in die kanadische Wildnis versetzt.

Der Blick in den verschneiten Garten während dem Arbeiten war aber auch einfach schön. Die letzte Rosenblüte trug einen Schleier aus Schnee.

Am Dienstag wurde ich plötzlich auf lautes Vogelgeschrei aufmerksam und dachte zuerst, es sei wieder der Hahn der Nachbarn. Ich lief auf Socken raus in den Schnee und konnte eine große Gruppe Kraniche am grauen Himmel beobachten, die Richtung Westen flog. Die Stimmen gingen mir durch Mark und Bein. Dass die Kraniche so spät ziehen und ungewohnter Weise über den Bodensee fliegen, daran ist der aktuelle Wintereinbruch schuld. Erst im Frühling hatten wir hier eine Gruppe Kraniche ostwärts fliegen sehen.

Als ich am Dienstagabend mit dem Auto in die Stadt zum Elternabend fuhr, war mir etwas bang wegen dem angekündigten Schneefall oder Eisregen. Aber ich hatte Glück, es fielen auf der Rückfahrt nur wenige Flocken. Beeinträchtigungen wegen Eisregen gab es hier dann am Mittwochvormittag auch nur kurz, der Schul- und Arbeitsweg war nicht betroffen. Anders war es in Freiburg und zahlreichen anderen Orten.

Diese Woche lief im Ersten Seeland - Ein Krimi vom Bodensee, den ich mir in der ARD-Mediathek angeschaut habe. Unsere Große hatte bei Filmdreh Anfang Mai als Regieassistentin mitgearbeitet, denn es waren viele Komparsen dabei. Der Film handelt von einem aus dem Gefängnis geflohenen Häftling, der auf einem Ausflugsschiff Geiseln nimmt. Entgegen alle Kritiken, fand ich ihn spannend und mir hat gefallen, dass der Krimi fast ausschließlich an Bord eines Schiffes spielt. Die beiden verantwortlichen Ermittler, insbesondere die türkische Schauspielerin Hayal Kaya als neue Dezernatsleiterin der Kripo Konstanz, spielen ihre Rolle gut. Mal sehn, ob es eine Fortsetzung geben wird.

Am Freitag nahm ich lieber den Bus in die Stadt, um letzte Besorgungen zu erledigen. In Konstanz lag nur wenig Schnee, der Münster trug ein zartes Winterkleid. Meinem kleiner Lieblingsbuchladen befindet sich im "Haus zum Affen", das im Jahr 1440 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Dort gefällt mir die Weihnachtsbeleuchtung immer so gut, deshalb machte ich mal ein Foto.

Das Wochenende läutete ich abends im Nachbarort im Restaurant Volapük mit den lieben Kolleginnen und Kollegen der Grundschule ein. Wir waren überrascht, dass trotz des hohen Krankenstandes alle da waren. Schön warm hatten wir es am Schwedenofen und unser Treffen zum Jahresabschluss war wieder sehr lustig. Eine Kollegin, die immer solch nette Geschenkle macht, hatte uns allen eingelegte Kornellkirschen und Kornellkirschenbutter mitgebracht.