Samstag, 7. Mai 2022

Die erste Maiwoche


Gleich zu Beginn der Woche zog es mich in den Frühlingswald. Ich wollte eine Wanderung auf dem Bodanrück ausprobieren, die ich bisher noch nie gemacht hatte. Und außerdem brauchte ich noch Fotos für zwei Einträge im Buch.

Die meiste Zeit war ich alleine unterwegs. Hin und wieder traf ich Urlauber und manchmal kamen wir ins Gespäch. Wildfremde Menschen ansprechen, das hätte ich früher ohne dringenden Grund wohl nicht gemacht. Ich erfuhr dabei, woher sie kommen und wohin sie auf dem Weg sind. Und was sie hier am See besonders schätzen. Dabei erwähnte ich mein Buchprojekt. Eine Frau erkundigte sich dann noch nach meinem Namen. "Dann können wir sagen, die Frau, die das Buch geschrieben hat, haben wir getroffen", meinte sie.☺

Zuerst stieg ich von Bodman zur Burgruine Altbodman auf. Zuletzt waren wir dort vor zwei Jahren, damals aber auf einem anderen Weg. Die Burg wurde im vierzehnten Jahrhundert errichtet. 1643, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurde sie niedergebrannt. Heute kann man noch die mächtigen Mauern der Kernburg und einen Wohnturm sehen. Auf der Aussichtplattform bin ich besonders gerne im Frühling. Der Blick über den frischgrünen Wald und den fjordartigen Überlinger See ist einfach wunderbar.

Mein nächstes Ziel war das Bisongehege Bodenwald auf dem Hochplateau. Ich traf die Bisonherde, die sonst irgendwo auf den Wiesen der zwölf Hektar großen Fläche grast, beim Fressen am Stall an. Die bis zu einer Tonne schweren Tiere verlieren gerade ihr Winterfell, es hängt in Fetzen an ihnen herunter. Die Bisons erinnern mich immer an unsere Rundreise vor vielen Jahren durch die USA, die uns auch durch den Yellowstone-Nationalpark führte. Nach einer Weile und viele Fotos später☺, entdeckte ich ein Neugeborenes zwischen den Großen am Boden liegen. Was ein besonderer Moment.
 

Der Rückweg führte mich über den Frauenberg mit dem gleichnamigen Kloster. Unterhalb erinnert ein Gedenkstein an den Brand der Vorgängerburg, bei dem alle Familienmitglieder umkamen. Nur der einjährige Stammhalter Johannes von Bodman soll überlebt haben, weil die Amme das Kind in einen großen Kessel steckte und aus dem Fenster warf. Der Kessel wurde von den Bäumen gebremst.

Zurück im Tal pflückte ich noch ein Glas Bärlauchknospen, die kurz vor dem Aufblühen standen. Diese legte ich dann zum Haltbarmachen wie Kapern in Essig ein.

Am Dienstag Vormittag hielt ich mit dem Liebsten am Landesteg und am Lieblingsstrand Aussschau über den See. Endlich konnten wir das "Geisterschiff" erkennen. Es war die MS Schwaben, die mit abgedecktem Namen den Überlinger See entlang fuhr. Es fand eine 20er Jahre Party statt. Anlässlich eines Filmdrehs, bei dem auch unsere Große engagiert ist, diente das Schiff diese Woche als Drehort. Mehr will und darf ich hier noch nicht sagen.




Diese Woche hat Neuseeland nach zweijähriger Abschottung wegen der Corona-Pandemie seine Grenzen für Besucher aus 60 Ländern wieder geöffnet. Die Situation wurde von uns über die ganze Zeit besonders verfolgt, weil meiner Schwester mit Familie dort lebt.

Am Mittwoch auf dem Weg zum Yoga in den Narbarort über die Höhe, kam plötzlich die Sonne nochmal unter den Wolkenwand heraus. Das mutete fast surreal an. Am Donnerstag hatte ich schlimme Kreislaufprobleme, ich fühlte mich wie in einem Studel nach unten gezogen. Ich bekam Panik, ich schrie um Hilfe und dachte für einen Moment, das war`s. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ob es an den Gewitterstimmung lag, die in der Luft hing? Abends begann es dann endlich zu regnen. 

Auf unseren Balkonen blüht jetzt der Blauregen (Wisteria). Das sieht so schön aus und der betörende Duft zieht Wildbienen an. Die Große blaue Holzbiene passt farblich einfach perfekt. ☺


Ich freue mich sehr über das Interesse! Du möchtest meine Arbeit wertschätzen? Schreib mir gerne einen Kommentar oder lass mir ein Trinkgeld in meiner virtuellen Kaffeekasse da. Vielen lieben Dank!

4 Kommentare:

  1. Eine Wanderung im Frühlingswald ist Balsam für die Seele. Ich wohne mitten im Pfälzerwald und wir haben die schönsen Wanderwege direkt vor der Haustür. Ich bin gerne auch mit Dir virtuell mitgewandert!
    Die blaue Holzbiene ist wunderbar getroffen. Sie kommt auch öfter in unseren Garten, weil ich manche Wildpflanzen zur Blüte gelangen lasse, ehe sie ausgerupft werden. Vor allem Löwenmäulchen und Bohnenblüten ziehen sie an.
    Ingrid, die Pfälzerin wünscht Dir einen schönen Sonntag

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    1. Dankeschön, liebe Ingrid! Wir wohnten früher in Kaiserslautern direkt am Pfälzer Wald und haben es geliebt, dort zu wandern.

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  2. *Frühlingswald* - ich habe einen wunderschönen Spaziergang mit dir gemacht - entdeckte mit dir die Holzbiene, noch nie gesehen - und dann das Schiff,. da bin ich aber sehr gespannt.....was da heraus kommt.....
    Ein schönes sonniges Wochenende....so sagt der Wetterdienst....Lust auf alle Aktivitäten "draussen"
    *rena*

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  3. Sincerely hope that you feel better again. I am looking forward to hearing more about your planned book. Spring is truly beautiful!

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