Am letzten Wochenende, es war das bisher heißeste des Jahres, haben wir kurzfristig eine Fahrt in die Heimat unserer Kindheit unternommen. Und dabei konnten wir seit langem endlich mal wieder unsere Eltern bzw. Omas und Opas wiedersehen, das war ganz wunderbar! Auf den Autofahrten, am Samstag hin und am Dienstag zurück, haben wir viele verdorrte Wiesen und gelb, rot und braun gefärbte Wälder gesehen. Das erinnerte stark an den Herbst und es ist richtig erschreckend. An den großen Autobahnen in den Ballungsräumen sahen wir Hinweisschilder mit der Aufforderung an Reiserückkehrer aus Risikogebieten sich wegen Corona testen zu lassen.
Den Sonntag, der in Trier mit 37,7 C der heißeste Tag deutschlandweit war, verbrachten der kleine Bruder mit dem Liebsten ganz in der Nähe von Trier bei dessen Eltern. Ich fuhr weiter ins Rheinland und half beim Ausräumen des Speichers meiner Tante, die seit April wegen Demenz im Heim ist. Mein Cousin und eine meiner Schwestern mit ihrem Partner waren auch da.
Ich hatte im Mai mit den Töchtern bereits beim Sortieren in der Wohnung geholfen und damals schon einiges mitgenommen. Diesmal durfte ich zwei alte Möbelstücke haben. Der Tag war auch emotional anstrengend, denn wir räumten auch ganz viel persönlichen Kram meiner Tante aus. Da stellte ich mir wieder die Frage: Was bleibt von einem Leben übrig? Wir haben Vieles weggeworfen oder verschenkt, ein paar Dinge mit Erinnerungswert habe ich aber doch noch mitgenommen.
Abends besuchte ich die Tante, zu der ich, vielleicht auch weil sie keine eigenen Kinder hatte, immer ein besonderes Verhältnis hatte. Ich habe viele schöne Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeit, Unternehmungen und Reisen in der Kindheit, mit ihr war ich zum ersten Mal am Meer und bin in Südtirol auf hohe Berge gekrakselt. Und ich habe, das ist sicher ein Zufall, den gleichen Beruf wie sie gewählt. Sie nun so zu erleben, denn die Demenz ist rasch fortgeschritten, tat weh und machte mich sehr sehr traurig.
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