Montag, 16. März 2020

Heute

... beginnen nun fünf Wochen ohne Schule.

Nach einem "geschenkten" Wochenende (deshalb, weil Kinderbasar und Kindergruppenveranstaltung wegen Covit 19 ausfallen mussten) mit herrlichstem Frühlingswetter, das wir im Garten und auf dem Balkon verbrachten, war heute hier der letzte Schultag.

Seit heute früh um 8 Uhr hat Deutschland nun die Grenze zur Schweiz dichtgemacht. Deshalb konnten die Schüler mit Wohnsitz in der Schweiz bereits heute zuhause bleiben. Geschlossen wurden auch die Grenzen zu Österreich und Frankreich. Grund für die Maßnahmen ist neben der Eindämmung der Pandemie auch das Verhindern von Hamsterkäufen durch Ausländer.

Denn diese haben hier an der Grenze bereits zu Versorgungsproblemen geführt. Das musste der Liebste heute früh wieder feststellen, als er,  nachdem er ausnahmsweise den kleinen Bruder zur Schule gebracht hatte, unseren Wocheneinkauf machen wollte. Nudeln, Gemüsekonserven oder Tiefkühlkost waren aus. Berufspendler und der Warenverkehr dürfen die Grenze aber weiterhin passieren.

Ich musste heute kurz in die Konstanzer Innenstadt, ich hatte etwas umtauschen, wollte ein Buch abholen sowie meinem Nussvorrat im Unverpacktladen auffüllen. Der Buchhändler im Lieblingsbuchladen (unbezahlte Werbung!) wies mich darauf hin, dass ich, falls sie bald nicht mehr öffnen dürfen, im Shop online bestellen könne. Innerhalb von Deutschland ist die Lieferung ab einem Bestellwert von 15€ versandkostenfrei. Am Parkplatz sah ich kaum ein Schweizer Kennzeichen und die Fußgängerzone war ganz ungewohnt leer. Ich fuhr so, das ich auf dem Rückweg den kleinen Bruder und auch gleich ein Holzxylopfon zum Üben mit heimnehmen konnte. 










Der Liebste fuhr dann gleich nochmal los, denn er hatte mittags erfahren, dass die Uni ab morgen komplett geschlossen wird und er musste noch einige Unterlagen holen. Er wird Homeoffice machen und sich, um in Ruhe arbeiten zu können, bei Bedarf in das leerstehende Zimmer des Maikindes zurückziehen. Die Große schrieb heute Mittag, alle Dreharbeiten seien verschoben, sie komme heute Abend bereits mit dem Zug aus Köln nach Hause. Das meine Kurse nun im beginnenden Frühling und vor Ostern ausfallen, stimmt mich traurig. Das ist die Zeit, in der man mit Kindern in der aufblühenden Natur so viele schöne Dinge tun kann. Aber wir müssen nun alle unserern Beitrag im Kampf gegen den Virus beitragen.
 
Diese nächsten drei Wochen bis zu den Osterferien sind für die Schulkinder ja keine wirklichen Ferien, wir Eltern müssen sie nun zuhause beschulen. Mal sehn, wie wir das hinbekommen, der kleine Bruder ist nicht begeistert und vermisst seine Klassenkameraden. Seine Klassenlehrerin an der Waldorfschule hat den Kindern (und Eltern) einen sehr netten Brief geschrieben und erklärt, wie der Unterricht ab jetzt ablaufen soll. Die Schüler sollen vormittags arbeiten und müssen in der Woche ein festes Pensum erledigen. Wenn sie dazu Fragen haben,  dürfen sie ihre Lehrerin anrufen. Und wir Eltern wurden um Rückmeldung zum Lernstand des Kindes per Mail am Ende jeder Woche gebeten. Für den Lernort "Zuhause" haben die Kinder heute eine große Mappe bekommen, die alle Arbeitsanweisungen enthält, für den Hauptunterricht, aber ebenfalls für die Sprachen, Mathe, Kunst und sogar Eurythmie. Ein Pappkasten soll zu einer Landschaft gestaltet werden und sie brachten sogar ein Stück Ton mit zum Plastizieren. Als Lektüre gab es "Die Abenteuer des starken Wanja" (Affiliate Link) von Otfried Preußler.

Tafelbild zur Tier-Epoche D. Klopstock












So füllt sich plötzlich das Haus und wir müssen schauen, wie wir die Zeit, neben den Schularbeiten, sinnvoll und schön zusammen nutzen können. Wie werden auf alle Fälle unsere altbewährten Familienspiele hervorholen, viel lesen, in der Natur spazieren gehen und kleine Rartouren unternehmen und aktiv sein im Garten, in unserer Kreativ-Werkstatt unterm Dach oder an der Werkbank im Keller. Etwa mit frühlingshaftem Filzen, Holzarbeiten, österlichem Nähen, Solarfärben und Upcycling, z. B. inspiriert von meinem neuen Buch Zero Waste, Do it yourself  (Affiliate Link). Ich werde berichten.

Lasst euch nicht unterkriegen und bitte bleibt gesund!



2 Kommentare:

  1. hej gina,
    so verhält es sich auch hier, seit Donnerstag sind schulen und kitas zu. Allerdings sind hier alle digital vernetzt, alle hausaufgaben kommen übers internet. Alles kann online gemacht werden, auch der lehrerkontakt. Es gibt teilweise videokonferenzen mit den lehrern, ansonsten werden alle zu erledigenden aufgaben eingelegt und müssen termingerecht abgeliefert werden. Wann die kinder arbeiten ist ihnen selbst überlassen. Auch hier gilt, keine sozialen kontakte und so wenig wie möglich raus. Ich fahre ja nachts in der krankenpflege, bin mitten drin :0) ich hoffe, das die massnahmen bald greifen und sich die ausbreitung verlangsamen wird- abwarten! basteln und werkeln finde ich prima, auch backen und malen. bleib du auch gesund und halt die ohren steif! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  2. Guten Morgen, Gina,
    alles ist anders geworden - es ist deutlich zuspüren - seit Montag alls abgesagt, sämtliche Stadtbücherein gschlossen - Therapiezenter - hier imn Ortsteil sind nur noch sehr wenige Gschäfte auf........, wir müssen ALLLE durch.
    Du hast es mal wieder sehr nett bschrieben, auch ich, habe noch schnell Schnellbeton geholt....Farbe für die Laube...große staarke Tüten um endlich mal im Werkraum hinter der Laube *aufzuräumen*....

    Ich wünsche dir mit deiner Familie - Gesundheit -
    und schicke liebe Grüßen
    *rena*

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