Montag, 20. Mai 2024

Entdeckungen im Kaiserstuhl

Am Freitag vor gut zwei Wochen machte ich mich mit dem Auto auf den Weg in den Kaiserstuhl. Auf den Schwarzwaldhöhen lag sogar noch Schnee und das Thermometer zeigte 3 Grad an. Ich durchquerte Freiburg und die Rheinebene. In Altvogtsburg traf ich mich mit den anderen Teilnehmenden und dem Biologen Patrick Kuss. Dieses Mal war auch eine Reporterin der Badischen Zeitung dabei. Bei der zweiten Feldbotanik-Exkursion erkundeten wir den zentralen Kaiserstuhl. Der bietet auf Grund seiner Lage zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald ein mediterranes Flair. 

Er besteht aus trockenwarmen Wiesen, Säumen, Weinbergen und Laubwäldern. Leider war es an dem Tag kühl und hin und wieder gab es einen Schauer. Wir stiegen durch Weinberge zum Schelinger Kreuz auf und erfuhren einiges über die Landschaft und die typischen Planzen. Weiter ging es auf den Badberg mit einer Höhe von 430 Metern. Hier gibt es mitteleuropäischen Haldtrockenrasen und magere Wiesen und Weiden. Bis zu 70 verschiedene Pflanzenarten wachsen auf einer Fläche von 10 x 10 Metern. Besonders fasziniert haben uns die wilden Orchideen und die Kaiserstuhl-Anemone. Der Kaiserstuhl ist der einzige Standort des Affen-Knabenkrauts in Deutschland.

Der Weg über den Badberg bietet einen tollen Rundumblick. Man sieht auch gut die Rebterrassen in alter Form mit kleinen Parzellen und die heute üblichen großen Rebhänge. Wir hörten Feldlerchen und Grillen. Nach dem steilen Abstieg über das Badloch, einer heilkräftigen warmen Quelle und vorbei an einem echten Trockenrasen ging es zurück zur Kirche von Altvogtsburg.

Pyramiden-Hundswurz


Brand-Knabenkraut



Großes Windröschen = Kaiserstuhl-Anemone





Bocks-Riemzunge



Affen-Knabenkraut




Nach der vierstündigen Exkusion fuhr ich zurück nach Freiburg. Ich durfte bei einer Teilnehmerin im Stadtteil Rieselfeld übernachten. Das war supernett. Hatte sogar ein eigenes Bad. Am nächsten Tag wurde ich noch zum Frühstück eingeladen. In den Straßen blühten schon überall die Rosen. Ich schaue ich mir noch das Schwalbenhaus am Rande des Naturschutzgebietes Rieselfeld an. Hier brüten Mehlschwalben.




Anschließend steuerte ich die Jugendberge Freiburg an. Sie liegt im Dreisamtal etwa abgelegen von der Innenstadt. Ich mache mich über den Oberen Abfuhrweg an den Aufstieg nach St. Ottilien. Das Waldrestaurant liegt auf einer Lichtung 480 Meter hoch im St. Ottilientobel. Seit dem siebten Jahrhundert führten zahlreiche Wallfahrten dorthin, um die Ottilienquelle zu besuchen. Eine erste der heiligen Odilia gewidmete Kapelle wurde um 679 errichtet. Die heutige Ottilienkapelle wurde 1503 erbaut. Zur Quelle steigt man über eine Treppe in die Gruft hinab. Das radonhaltige Wasser galt als Heilwasser für kranke Augen. Es kommt aus einem dunklen Gang im künstlichen Fels. 

Auf der Terrrasse des ehemaligen Küsterhauses gönnte ich mir eine kleine Stärkung. Dann wanderte ich auf dem Stationenweg hinunter ins Tal.





Entlang der Dreisam spazierte ich zurück zur Jugendherberge und saß dann noch eine Weile am Wasser, um Sonne zu tanken. Dann machte ich mich an die Heimfahrt.

Nachdem ich die Höllentalstraße hochgekurvt war, hielt ich am Parkplatz "Teufelsschwänzli" kurz an. Er bietet einen tollen Blick in das Tal. Man sieht auch das Viadukt der Höllental-Bahn über die Ravennaschlucht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar! Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. Deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.
Kommentare werden von mir moderiert und es kann deshalb auch mal etwas dauern, bis sie hier erscheinen. Dankeschön!