... ist mein Unfall nun her, vier Wochen die OP des gebrochenen Wadenbeins. In diesen vier Wochen durfte ich den Fuß nur 20 Prozent belasten und musste, immer wenn ich unterwegs war, die VACOped Orthese tragen. Wobei ich wegen Schwellung und Schmerzen die Hunststoffhülle zuerst gar nicht aushalten konnte. Die ersten Tage waren hart und es fühlte sich an wie ein Alptraum. Die Zeit verging langsam und ich musste und muss mich immer noch in Geduld üben. Für den März hatte ich schöne Termine geplant, die alle ausfallen mussten und gerade an diesen traumhaften Frühlingstagen blutete mein Herz.
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Die Wunde vor dem Fädenziehen |
Zum Glück waren in den letzten Wochen noch Semesterferien und mein Mann im Homeoffice, daher konnte er mich unterstützen. Denn mit zwei Unterarmstützen hat man keine Hand frei, um etwas zu tragen und das ist schon sehr eingeschränkend. Zum Schlafzimmer muss ich immer zwei Stockwerke auf dem Po rutschen, hab also meine tägliche Bewegung. 🤪
Bei dem schönen Wetter wechsele ich zwischen dem Sofa im Wohnzimmer und der Lougeecke auf der Terrasse hin und her. Dort beobachte ich die Wildbienen, freue mich an den Blüten des Mandelbäumchens, den Osterglocken und Tulpen im Garten und an schönen Sonnenuntergängen. Was mich gut beschäftigt und abgelenkt hat, war das Texteschreiben für das neue Buch. Wir durften sogar schon das fertige Cover sehen.
Meinen ersten Ausflug habe ich so genossen. Schon die Fahrt auf die Insel Reichenau war schön. Vor dem Café am Kloster ergatterte ich einen Tisch und einfach nur mittendrin sein im "normalen" Leben tat so gut. Bei der Stedi, der Anlegestelle der Insel, saßen wir hinterher noch lange auf einer Bank und genossen den Ausblick und den Geruch des Sees. Zum ersten Mal haben wir einen doppelten Halo gesehen, durch die Spiegelung waren es sogar sechs Sonnen.
Am 30. März besuchen wir mit ein paar Chorkolleginnen ein beeindruckendes Konzert: Unter dem Titel Klangfusion XXL hatten sich drei Orchester mit 100 Musikern über die Landesgrenze weg zusammengetan und mit ganz unterschiedlicher Musik ein ganz besonderes Klangerlebnis geboten.
Hier noch ein paar Ausblicke aus der Fahrradrikscha:
Vor einer Woche brachte mich mein Mann nach Radolfzell zu meinem Friseurtermin. Hinterher fuhren wir über die Halbinsel Mettnau und kehrten auf der Seeterrasse im Strandcafé ein.
Am Donnerstagnachmittag nahm mich eine Freundin mit auf die Mainau. Im Rollstuhl schob sie mich über die Insel und ich konnte die Sonne und die schönen Beete mit Frühlingsblumen genießen. Nun ja, vom Rollstuhl aus konnte ich leider nur ein paar Schnappschüsse machen. Aber ich sah auch die Auswirkungen der aktuellen Trockenheit auf die Mainaubucht mit eigenen Augen.
Ach Du meine Güte...
AntwortenLöschensehr beeindruckende Bilder, die das Ausmaß der Verletzung erst deutlich machen!
Ich habe erst jetzt wieder gelesen hier - Du Arme...
Aber der Ausflug mit der Rikscha ist ja eine tolle Idee!!
Ich schicke viele gute Gedanken & wünsche ganz schnelle und gute Besserung!
Liebe Grüße ;o) - Susanne.