Das 2. Adventswochenende

... läutete ich am Freitagsabend mit netten Frauen ein. Die After Work Rosgarten-Lounge findet meist einmal im Monat statt und die Teilnahme ist kostenlos. Nicht weit vom geschäftigen Weihnachtsmarkt saßen wir im Café des Rosgarten-Museum ganz gemütlich bei Glühwein, Punsch oder Cocktails zusammen. Zu zwei Kulturimpulsen über „Winterbilder“ und zur Lesung von weihnachtlichen Texten gingen wir hoch in den Zunftsaal. Es gab auch Infos zur historischen Konstanzer Weihnachtskrippe, die zu den besonderen Schätzen des Hauses zählt.
 

Am Samstag musste der Sommerjunge früh zur Nikolausfeier an seine Schule. Wir fuhren zum Aussuchen eines Weihnachtsbaumes in den Wald, leider war die Auswahl nur noch sehr eingeschränkt, viele Bäume trugen schon Reserviert-Schildchen. Und so ging es mit einem ziemlich unperfekten Tännchen wieder heim. Ich fuhr dann gleich weiter in die Schule, wo ich den Zehntklässlern bei der Präsentation über ihre Sozialpraktika lauschte. Hinterher deckte ich mich am Schulgartenstand mit Bienenwachskerzen ein und schaute mich noch etwas in den Klassenzimmern um.

Mit dem Zug ging es weiter nach Radolfzell, wo ich mit einer kleine Gruppe vorher unbekannter sympatischer Menschen den Christkindlemarkt besuchte. Der findet immer am zweiten Wochenende im Advent mitten in der Altstadt statt, ist überschaubar und mit regionalen Anbietern wirklich sehr schön. Zum Aufwärmen und Unterhalten gingen wir ins gemütliche Goodways Coffee.

Am Sonntag regnete es von morgens bis abends. Zum späten Frühstück hatte ich uns Weckmänner gebacken, die wir uns noch warm schmecken ließen. 

 

Mit einer Freundin besuchte ich am frühen Nachmittag den historischen Kehlhof im schweizerischen Ermatingen. Ein junges Paar hat hier als Pop-Up Café einen heimeligen Ort der Begegnung geschaffen, der in der Adventszeit an drei Tagen in der Woche mit Leben erfüllt wird. Im alten Stall gibt es Kreativangebote, man kann Kerzenziehen, in der Stube verbreitet der Kachelofen Wärme und es gibt Suppe, Kaffee und Gebäck. 

Nachher spazierten wir noch zur blauen, besser grauen Stunde an den Untersee. Anschließend besuchten wir in der Lutherkirche zusammen ein Benefizkonzert des Lions Club Konstanz, wo der Pop Chor Konstanz  auftrat. 

 

Am Montagabend nahm ich in der Kirche an der Eröffnung einer außergewöhnlichen künstlerischen Installation teilgenommen. Das sieben Meter hohes Kreuz im Altarraum wurde mit Rettungswesten verhüllt und es gibt an bestimmten Tagen eine Illumination über dem Kirchenportal zu sehen.

Hinter der Aktion steht eine Kooperation der Lokalgruppen von Sea Eye und Seebrücke Konstanz und der Evangelischen Gemeinde Konstanz. Die Installation nimmt Bezug auf die Situation der zivilen Seenotrettung, die für viele Menschen zur einzigen Überlebensperspektive geworden ist und soll auf die anhaltenden humanitären Katastrophen im Mittelmeer aufmerksam machen und daran erinnern, dass Menschenwürde und Nächstenliebe universelle Prinzipien sind unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Glauben.