Dienstag, 30. Juli 2019

Eine unruhige Nacht


Eine sehr aufregende Nacht, bei der an Schlaf kaum zu denken war, liegt hinter uns. Wir hatten hier nämlich eine Erdbebenserie.

Um kurz nach 1Uhr, es sind ja Ferien, bin ich noch wach und recherchiere im Netz, als es plötzlich einen Rums gibt und das Haus etwas wackelt. Ich denke erst an eine Explosion oder einen Flugzeugabsturz. Ich wecke den Liebsten und die Große, aber beide haben nichts bemerkt.

Kurz darauf, ich sitze immer noch im Wohnzimmer, gibt es einen noch lauteren Schlag und das Haus wird erschüttert. Fenster und Türen klappern. Der Liebste und die Kinder kommen herunter gelaufen und nun wird klar, das es sich um ein Erdbeben handeln muss. Wir schauen auf der Seite des Erdbebendienst Südwest - Landeserdbebendienst Baden-Württemberg nach und dann auf der des Schweizer Erdbebendienstes(SED) und erfahren, dass dieses zweite Beben eine Stärke von 3.7 hatte und das Epizentrum hier am westlichen Bodensee, nahe dem Konstanzer Ortsteil Dettingen-Wallhausen lag, also keine drei Kilometer von uns entfernt.

Augewühlt und beunruhigt gehen wir dann alle ins Bett, aber an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. In den nächsten drei Stunden gibt es noch acht weitere Beben, drei davon spüren wir, das letzte um kurz nach halb fünf. 

Heute wird klar: Mit Magnitude 3.7 war das zweite Beben das stärkste in der Bodenseeregion seit Jahrzehnten, deutschlandweit das stärkste seit 2014. Durch die geringe Herdtiefe von vier Kilometern erreichte es am Epizentrum Maximalintensität V.

Zum Glück sind ja Ferien, da konnten wir (außer dem Liebsten, der zur Arbeit musste) den Vormittag verschlafen. Schäden am Haus haben wir glücklicherweise keine bemerkt. Hoffentlich bleiben wir von weiteren Nachbeben verschont.

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Bildquelle: https://erdbebennews.de

Sonntag, 28. Juli 2019

Hallo Sommerferien!

Nun ist es endlich soweit, das Schuljahr ist geschafft!
 
Für den kleinen Bruder und damit auch für uns war es das erste an der Waldorfschule. Ein spannendes Jahr mit immer wieder aufregenden Ereignissen und Erlebnissen.

Und auch ganz ungewohnt, nun gab es das erste Zeugnis ohne Noten. Stattdessen mit schriftlichen Beurteilungen durch alle seine LehrerInnen. Wertschätzend und persönlich, mit Wünschen an den kleinen Bruder, was er im nächsten Schuljahr noch verbessern kann. Zu Anfang steht ein Zeugnisspruch, dessen 
Thematik dem Lehrplan der fünften Klasse entnommen ist:

Herakles
Zwölf fast unmögliche Taten
hat der König das Recht zu erzwingen.
Wenn dir das Große gelänge,
wärst du der Held aller Helden.

Übermenschliche Kräfte
legte dir Zeus in die Wiege.
Schone dich nicht noch verzage,
geh' mutig entschlossen ans Werk!


Das die Sommerferien mit einem Wochenende beginnen, war ein Novum für uns. Am Freitag kam der kleine Bruder nach der Schule mit einem Klassenkamerad nach Hause und nachdem sich die beiden mit Waffeln gestärkt hatten, verschwanden sie an den See zum Baden. Abends besuchten wir ein Straßengrillen zur Feier des Ende des Schuljahres, des Ferienanfangs und weil es 7Jahre unsere kleine Straße gibt. Mit einigen Nachbarn saßen wir bis nach 1Uhr draußen am Feuer, während die Kinder im Dunkeln Verstecken spielten. Ein schöner Ferienauftakt!

Wie hier üblich, hat der Jüngste zum Ferienanfang neben Schleckereien Lektüre bekommen: Zum einen hatte ich das GEOlino Ferienheft 1/2019 "Machen!"* für ihn verwahrt. Wir haben das Geolinoheft schon seit vielen Jahren abonniert, in diesem Jahr gibt es neu ein Ferienheft im Abo dazu. Ein tolles Mitmachmagazin für die Sommerferien. In sechs Themenblöcken, wie zum Beispiel Outdoor, Fotografieren oder Essen und Trinken, präsentiert das Magazin jede Menge Lesestoff, Ideen und Anregungen zum Nachmachen und Ausprobieren, Rätsel, Tipps und „Challenges“.


Und dann gab es eine dicke Packung Lesefutter: Der kleine Bruder war vom ersten Band absolut begeistert, deshalb bekam er nun den Percy-Jackson-Taschenbuchschuber*, darin sind alle fünf Bände der Fantasiereihe, die auf Stoffen der griechischen Mythologie basiert.

Und da es uns in den Ferien auch immer mal wieder in die Berge zieht, hat mich gleich dieses Buch angesprochen, das ich im Lieblingsbuchladen entdeckte: Berge!: Das Mitmachbuch für Gipfelstürmer*. Das Buch bringt Kindern und Jugendlichen auf ungewöhnlicher Weise die Vielseitigkeit der Gebirge der Welt. Es enthält nur kurze Texte und bietet viel Platz, um selbst kreativ-gestalterisch tätig zu werden. Und indem man beispielsweise Barometer baut, Höhenlinien enträtselt, Baumkarteien erstellt oder Wolfsspuren stempelt, erfährt man so ganz nebenbei vieles zu Orientierung, zu Ausrüstung, zu Geschichte, Geographie oder über physikalische Phänomene. Nicht nur für Kinder empfehlenswert!

* Affiliate Link
 

Freitag, 26. Juli 2019

Wochenschnipsel

In dieser letzten Schulwoche reihten sich Termine an Termine. Und das bei dieser Hitze.

Das Maikind war von Montag bis Donnerstag hier, für sie ging das Schuljahr an der Theaterschule bereits vor einer Woche zu Ende. Sie hat Freundinnen getroffen und wir haben uns sehr gefreut, sie mal wieder (wenn auch zu kurz) bei uns zu haben.
 
Am Dienstag veranstaltete ich mit der Kollegin aus der Schulbücherei einen Leseabend für die Kinder der vierten Klasse zum Ende ihrer Grundschulzeit. Von 18 bis 22 Uhr lasen wir ein Buch vor und stärkten uns zwischendurch am von den Eltern gespendeten Büfett.

Zum Schuljahresabschluss unternahm der kleine Bruder mit seiner Klasse ein Ausflug mit Übernachtung. Mit dem Zug ging es nach Markelfingen am Untersee und dann zu Fuß bei gut 30C über den Bodanrück, vorbei am Mindelsee und der Ruine Altbodman, an den Überlinger See nach Bodman. Dort gab es die verdiente Abkühlung im Strandbad. Mit dem Bus fuhr die Klasse nachmittags weiter nach Wahlwies, wo nachts im Garten einer Lehrerin gezeltet wurde.

Ich hatte, wie dumm von mir, ausgerechnet in dieser Woche einen Termin zur Nachsorge bei meiner Gynäkologin. Aber alles sieht soweit gut und unverändert aus. Nachher war ich mit dem Maikind noch in der Stadt ein Eis essen. 

Abends war ich zu einem "Dankeschön-Hock" an der Grundschule eingeladen. Als Jugendbegleiterin und Vorsitzende des Fördervereins. Da wurde gegrillt und es gab leckere Salate und Brote. Und nette Gespräche. Wir saßen im Schulgarten beisammen, bis es dunkel wurde. Und auf dem Tisch stand ein Mückenspray bereit.

Der Liebste und ich hatten gestern, am heißesten Tag der Woche, einen kleinen Auftritt mit dem Chor beim Schulfest des ehemaligen Töchtergymnasiums. Um 16Uhr bei 37C sangen wir in der Sonne stehend ein paar Lieder aus dem Repertoire (wie z.B. Just the Two of Us, Only you, Killing me softly :-) während mir die Schweißtropfen das Gesicht hinunterliefen. Nachher gingen wir noch mit der Großen und dem kleinen Bruder ins Eiscafé.


Trotz Urlaubszeit waren die Gassen der Fußgängerzone dieser Tage ungewöhnlich leer. Es liegt an der Hitze, da sind die Bodenseetouristen wohl lieber im Wasser.
 
Zu allem Überfluss mussten wir diese Woche alle eine Behandlung gegen Krätze-Milben über uns ergehen lassen. Das Maikind leidet seit einem halben Jahr an Ausschlag mit schlimmem Juckreiz, aber kein Arzt konnte ihr bisher helfen. Nun stellte, nachdem es auch bei Liebsten damit losging, unser Hausarzt fest, es handele sich um Scabies-Milben. Er verschrieb gleich eine Familienpackung einer Creme zum Einreiben mit dem Wirkstofff Permethrin, das ist die Weiterentwicklung eines natürlichen Stoffes, der in Chrysanthemen vorkommt. Jetzt haben wir alles durchgesaugt, die Sofakissen sind in Quarantäne und ständig läuft die Waschmaschine, denn Bettzeug, Handtücher und Kleidung müssen täglich über einen Zeitraum von vier Tagen gewaschen werden.

Die Große hat ihren Job als 2.Regieassistentin bei der Produktion von vier neuen Folgen der Serie WaPo Bodensee diese Woche beendet. Am Montag durfte ich mit dem kleinen Bruder zum "Polizeirevier" nach Radolfzell kommen. Die Große wollte uns gerne den Filmset zeigen. Spannend war es, die Schauspieler und Polizistenkomparsen dort zu sehen. Von der 1. Regieassistentin wurden wir sehr nett begrüßt und während der kleine Bruder in dem überfüllten Raum beim Dreh dabei sein durfte, kühlte ich mir zumindest die Füße und ließ kleine Fische drumherum flitzen.






Mittwoch, 24. Juli 2019

Juliwochenende

Am letzten Wochenende war es hier wieder sehr heiß. 

Am Samstag fahre ich früh zum Palmenhaus in Konstanz, wo die BUND-Geschäftssstelle untergebracht ist. Ich suche erstmal einen Schlüssel, um das große Tor zum Park zu öffnen, damit ich und eine Kollegin dort parken können.


























Dann teilen wir die Kinder in drei Gruppen und mit den Betreuern begeben sie sich als Detektive auf die Suche nach Pflanzen und Insekten auf der Erde, im Wasser und in der Luft. Die Erde-Gruppe stellt für das anschließende Picknick auch Kräuterquark bzw. Blüten oder Himmbeerbutter her und bastelt Karten. Die Wassergruppe ist mit Keschern und kleinen Sieben am Grenzbach unterwegs und die Luftgruppe erfährt ganz viel über Bienen und Hummeln und baut aus Tontöpfen und Stroh Hummelnester.

Die Gruppen wechseln nach etwa 45Min. jeweils immer die Stationen. Um 13Uhr kommen dann die Familien der Kinder dazu und alle bringen etwas mit für ein gemeinsames Picknick. Zuvor besprechen wir noch, welche Lebensmittel wie bestäubt werden. Dabei wird deutlich, das für den meisten Sachen auf dem Tisch (abgesehen von Getreide und Tomaten, die durch den Wind bestäubt werden) Insekten benötigt werden. Darüber hat die Referentin ein tolles Buch dabei: Wohin reist der Blütenstaub?: Wie Pflanzen sich vermehren (Affiliate-Link).

Auf Decken im Schatten der großen Bäume im Palmenhauspark klingt gemütlich und mit Gesprächen die letzte Kindergruppenveranstaltung im Schuljahr aus. Die vorbereiteten Spiele lassen wir sein. Als wir alle Kinder und Eltern verabschiedet haben, räumen wir noch auf und stellen eine Spülmaschinenladung an.

"Veränderliche Krabbenspinne" mit Beute











Zuhause strecke ich erstmal alle Viere von mir und trinke einen Eiskaffee. Ich nicke ein bisschen ein. Der Liebste kocht ein Curry und nach dem Abendessen machen wir uns fertig und fahren alle vier in die Stadt. 

Wir besuchen eine Freilichttheatervorstellung am See, die um 21Uhr beginnt. Der Himmel hat sich verdunkelt, aber zum Glück bleibt es trocken. Gespielt wird das Seiltänzerstück Katharina Knie von Carl Zuckmayer. Als Kulisse dient ein echtes Zirkuszelt, das macht eine geniale Atmosphäre. Und die Artistengruppe des kleinen Zirkus hat eine eigenen Aufritt. Die Vorstellung gefällt uns sehr gut. Dort könnt ihr einen kleinen Einblick bekommen.

Nach der Pause, und das war zu erwarten, beginnen die Stechmücken den Zuschauern zuzusetzen. Wir haben Mückelabwehrmittel und Jacken dabei, aber so ganz ruhig bleibt niemand mehr. Erst gegen Mitternacht sind wir wieder zuhause.




Sonntags ist es etwas angenehmer draußen und ich habe mir eigentlich vorgenommen, zum Kunsthandwerkermarkt nach Überlingen zu fahren. Ich bin etwas geschlaucht von der vorangegangenen Woche und bleibe dann doch zuhause. Ich backe auf die Schnelle einen Johannisbeerkuchen, Das Rezept stammt von dort, das Backen braucht bei mir im Ofen aber doch etwas länger, aber der frische lauwarme Kuchen mit Schlagsahne ist echt fein. 

Im Garten neben der Terrasse summt und brummt es, der Lavendel blüht jetzt endlich und auch die Kugeldisteln. Der Nachmittag vergeht viel zu rasch mit Lesen, Spielen und Aufräumen. Abends zaubern die Große und der Liebste im Ofen leckere Grillspieße mit der ersten im Hochbeet geernteten Zucchini. Draußensitzen fällt an den Abenden hier leider aus.













Mittwoch, 17. Juli 2019

Endlich 18


Am letzten Wochenende im Mai haben wir den Geburtstag des Maikindes gefeiert. 18 Jahre ist sie geworden, ist denn das zu glauben?




 
Freitag, 31.Mai

Mit Kuchen, Blumen, Tischdeko und Geschenken im Gepäck fahren wir zusammen gegen Mittag nach Freiburg bzw. Schallstadt, wo das Maikind ein WG-Zimmer hat. Es ist ein ziemlich warmer Tag. Im Schatten des Gartens decken wir den Tisch und dann stoßen wir mit alkohofreiem alkoholfreiem Appléritif mit Rosennote (Affiliate Link) an und verspeisen Kuchen.

Nachher werden Geschenke ausgepackt, unter anderem auch eine Ladung Vorratsgläser, die wir im Unverpacktladen gefüllt haben und das Buch 18! Was du darfst, was du musst, was du kannst!(Affiliate Link).













  
Nach dem Kaffee fahren wir zum Mundenhof, einem Tier-Natur-Erlebnispark mit dem größten Tiergehege in Baden-Württemberg. Der Eintritt in den Park ist kostenlos, lediglich das Parkplatzticket kostet etwas. Auf den großzügig angelegten Koppeln leben Haus- und Nutztierrassen aus aller Welt. 
 
Da das Maikind hier manchmal jobbt und Eis verkauft, kennt sie sich aus und führt uns herum. Und natürlich müssen wir auch ein (Schwarzwälderkirsch-)Eis probieren. Wir schaffen es längst nicht, alles anzuschauen und beschließen, dasss wir hier bald nochmal herkommen möchten.










 
Anschließend fahren wir in die Freiburger Innenstadt und gehen dort essen. Nachher bringen wir die Große zu ihrer Freundin, die in Freiburg studiert und fahren dann zurück zur WG-Wohnung. Wir quatschen noch mit den Vermieterpaar und verabschieden uns. Der kleine Bruder schläft in der Nacht bei seiner Schwester und mit den letzten Sonnenstrahlen fahren der Liebste und ich nach Konstanz zurück.




 
Samstag 1. Juni


Am Samstag fahren wir beide nach dem Frühstück wieder nach Freiburg. Für die Strecke die sonst 1,5 Stunden dauert, brauchen wir wegen einem Stau deutlich länger.
 
Wir treffen die Große in der Stadt und fahren dann die beiden anderen Kinder abholen. Unser Plan ist es, mit der Bahn auf den Schauinsland, den Hausberg von Freiburg zu fahren.
Wir lassen uns aber von der Homepage beirren, wo leider nicht steht, dass die Bahn an diesem langen Wochenende bis spätabends fährt. Daher kurven wir mit dem Auto hinauf auf den Berg. 

Vom Parklatz steigen wir dann noch die letzten Höhenmeter auf 1284m auf. Dort klettern wir auf den Schauinslandturm. Von der 31 Meter hohen Aussichtsplattform genießen wir einen herrlichen Panoramablick auf Freiburg und das Rheintal bis hin zum blauen Band der Vogesen. Bei klarem Wetter kann man von hier aus auch die Schweizer Gipfel sehen, dazu ist es heute aber zu diesig. Am Fuß des Turms picknicken wir und schließen ein paar Familienfotos, dann spazieren wir noch ein bisschen durch die Gegend.

Ich möchte gerne noch ins Ikea (schließlich leben wir am Bodensee in der Ikea-Wüste) und die Kids beschließen, gleich dort zu Abend zu essen. Als wir dann unsere 18-Jährige wieder nach Schallstadt gebracht haben, machen wir uns an die Heimfahrt. Im Höllental wird der Hirschsprungfelsen gerade noch in Abendrot getaucht.









Ich möchte gerne noch ins Ikea (schließlich leben wir in der Ikea-Wüste) und die Kids beschließen, dass wir gleich dort zu Abend essen. Als wir dann unsere 18-Jährige wieder nach Schallstadt gebracht haben, machen wir uns an die Heimfahrt. Im Höllental wird der Hirschsprungfelsen gerade noch in Abendrot getaucht.