Ricarda von 23qm Stil hat dazu aufgerufen, das Jahr in zwölf Bildern Revue passieren zu lassen. Mensch war das schwer, sich für nur zwölf Fotos entscheiden zu müssen:-) Hier nun mein ganz persönlicher Jahresrückblick, der auch schmerzliche Erinnerungen beinhaltet.
Im Januar und Februar habe ich die Chemotherapie mit Taxotere fortgesetzt und davon teilweise starke Knochenschmerzen bekommen. Zwischen zwei Sitzungen war es mir aber dennoch möglich, auf dem teilweise zugefrorenen Gnadensee eiszulaufen. Wegen der Ansteckungsgefahr war ich sonst in der Zeit ziemlich isoliert. Die ekligen Aufbauspritzen für die Leukozyten waren leider nach jeder Sitzung nötig.
Im März habe ich dann mit der täglichen Bestrahlung begonnen , die sich über sechs Wochen erstreckte und nebenwirkungsarm war. Besonders genossen habe ich in dieser Zeit die Spaziergänge auf der Insel Mainau.
Im Mai habe ich mir den störenden Port zur Medikamentengabe wieder entfernen lassen und mit dem Medikament Tamoxifen begonnen, ein Antiöstrogen, das ich in den nächsten fünf Jahren nehmen soll. Als eine der Nebenwirkungen hatte ich besonders in den ersten Monaten täglich ein paar sogenannte Hitzewallungen.
Als besonders schlimm habe ich den kompletten Verlust des Geschmackes während der Chemo erlebt, der bis in den Mai anhielt. Als der Geschmack pünktlich zur Erdbeerzeit zurückkam, habe ich Mengen von Erdbeeren gepflückt und gegessen.
Besonders gerne erinnere ich mich an unsere beeindruckenden Bergwanderungen in unserem Kurzurlaub in den Pfingstferien in Österreich und im Sommer in der Schweiz, wie hier auf einem der Churfirsten hoch über dem Walensee oder an die berühmte Fünf-Seen-Wanderung am Pizol. In dieser Zeit habe ich meine ersten Schritte in die Blogger Welt gewagt und ich freue mich riesig über alle, die hier mitlesen und so nett kommentieren!
Die wunderschöne Zeit Ende August und Anfang September an der Cote d´Azur mit der Familie hat mir sehr gut getan. Gemütliche Tage an Traumstränden wechselten...
... mit beeindruckenden Wanderungen an der Felsenküste mit Blick in türkisfarbene Buchten und interessanten Hafen- und Stadterkundigungen ab. Auch der Schiffausflug zu der faszinierten Insel Porquerolles war klasse.
Im September bin ich seit langem wieder in meinen Beruf eingestiegen. An drei Vormittagen für vier Stunden bin ich mit einer Kollegin für das Wohlergehen von 10 Kleinkindern im Alter von
16 Monaten bis 3 Jahren verantwortlich. Die Arbeit macht mir Spaß, ist aber auch sehr anstrengend und viele Überstunden gehörten auch schon dazu. Den Spagat zwischen Kindern, Haushalt und Beruf habe ich mir nicht so schwer vorgestellt.
Im Oktober haben wir das Angebot für den Kauf eines Restgrundstückes am Ortsrand unseres Lieblingsortes bekommen. ( Baugrundstücke sind Raritäten hier im Ort.) So hatten wir in den letzten Wochen Architekten-Gespräche und viele lange Planungsnächte. Es könnte also sein, dass wir im nächsten Jahr unser Häuschen bauen.
Im November musste ich zusätzlich zu meiner Arbeit an einem 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen. Als Ausgleich zur Arbeit habe ich im Herbst schöne Spaziergänge im Herbstwald und am See unternommen und es tatsächlich einmal geschafft, den Sonnenaufgang über See und Bergen zu erleben. Im Totenmonat haben wir ganz besonders an liebe Verstorbene gedacht und um unsere im letzten Jahr verstorbene Tochter getrauert.
Seit
Beginn des neuen Schuljahres singe ich endlich im Schüler-Eltern-Lehrer-Chor des Töchter- Gymnasiums mit und hatte im
Dezember beim Weihnachtskonzert der Schule einen
ersten Auftritt. Es war ein wunderschönes Konzert, an dem auch die beiden
Töchter mitgewirkt haben.