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Donnerstag, 15. Mai 2025

Gegen das Vergessen

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist."
 Gunther Demnig 

Am 8. April besuchte ich eine Führung zu den Stolpersteinen in der Altstadt. Die Initiative  „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ hatte im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus dazu eingeladen.

Ausgehend von der Stolperschwelle vor dem ehemaligen Erbgesundheitsgericht, heute Amtsgericht Konstanz, wurden bei dem Rundgang ausgewählte Biografien von Opfern des nationalsozialistischen Terrors Jüdinnen und Juden, Eugenik-Opfer, Homosexuelle, politische Opfer und Zeugen Jehovas - ausführlich und exemplarisch vorgestellt. Die Führung endete vor dem Theater am Stolperstein für Willy Schürmann-Horster.

Die Initiative arbeitet seit 2005 an der Aufarbeitung von Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus – Juden, politisch und religiös Verfolgte, „Euthanasie“-Opfer, Deserteure, Sinti/Roma und Homosexuelle erhalten so auch in Konstanz ihre Identität und ihre Würde zurück. Es gibt übrigens einen Tourenvorschlag um selbstständig einen Stadtrundgang zu ein paar ausgewählten Stolpersteinen im Konstanzer Stadtgebiet zu machen und die dazugehörigen Biografien nachzulesen.





Am Sonntag nahm ich an einem Stadtspaziergang "Kriegsende vor 80 Jahren - Ein Gang durch Konstanz" teil.  Dabei schilderte uns der Historiker Uli Büttner die Situation in der Stadt zum Ende des Dritten Reiches und warum die Altstadt keinerlei Kriegszerstörungen erlebt hat.  

Es gab während des Zweiten Weltkrieges einige Kriegsindustrien in Konstanz, was die Stadt zu einem sensiblen Ziel machte. Im letzten Kriegsjahr ließen die Schweizer Städte die Lichter ihrer Städte an, um von den Flugzeugen aus gut sichtbar zu sein und ihre Neutralität zu signalisieren, im Gegensatz zu den deutschen Städten, die im Dunkeln blieben, um die Piloten zu verwirren. Die linksrheinische Altstadt nutzte wegen ihrer Nähe zur Stadt Kreuzlingen dies aus und ließ die Lichter an. Dadurch wurde sie von Bombardierungen verschont.




2 Kommentare:

  1. Haben Sie Ihr Kind mitgenommen ? Wäre wichtig die Jugend detaillieft aufzuklären. Die AfD fischt sich die jungen Leute .Wir hanen in Berlin in fast jeder Strasse Stolpersteine.
    Leider steht der Hass nicht still. Gaza ein schreckliches Beispiel mit unseren Waffen wird getötet. Ukraine, der Sudan. Myanmar. Die Weltkonflikte nehmen nicht ab.
    Grüsse von Hilde

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  2. Hallo Hilde, ich war dort ohne den Teenie. Aber es ist so super wichtig, dass die jungen Leute von damals wissen! Meine älteren Töchter haben im Gymnasium schon Führungen dazu gehabt und Stolpersteine geputzt. Mein Vater war am Kriegsende 12 Jahre, er hat uns auch erzählt, was er damals erlebt hat.
    Und ja, leider geht der Hass weiter ...
    LG, Gina

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